Schulgeschichte 1996

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Schulische Vorgeschichte

Die Entwicklung der Volksschulen begann eigentlich schon zur Regierungszeit Karls des Großen (768 – 814). Während bis dahin nur Kathedral- und Klosterschulen bestanden, die dem Adel und dem Klerus vorbehalten blieben, verpflichtete Karl der Große die Pfarrgeistlichen in den Kapitularien von 787 und 789, die Knaben ihres Kirchensprengels im Lesen und Singen zu unterrichten. Sendgrafen des Kaisers überprüfen die Durchführung des Unterrichts und den Schulbesuch. Oft musste der Schulbesuch durch Fasten oder Züchtigungen erzwungen werden. Das zeigt, dass noch kein besonders Bedürfnis der breiten Bevölkerung nach Bildung vorhanden war.

Als unter den nachfolgenden Kaisern, die weniger Wert auf die Bildung des Volkes legten, die Kontrollen gelockert wurden oder ganz aufhörten, erstickten die Anfänge der „Volksschulen“ schon im Keim. Es fehlte an Schulräume, Heizmaterial und auch für den Unterhalt des Lehrers sollte gesorgt werden. Da kein besonders Interesse für die Schulbildung aufgebracht wurde, konnte auch nicht erwartet werden, dass die bestehenden Schwierigkeiten durch Opferbereitschaft gemeistert würden. Da half wenig, dass auch Papst Eugen II. 826 seinerseits in einem Konzil die Bischöfe aufrief, Lehrer für die ihnen unterstellten Pfarreien zu bestellen, die Unterricht im Lesen, in den freien Künsten und in den Heilswahrheiten erteilen sollten. Diese „Pfarrschule“ standen in den meisten Fällen nur auf dem Papier.

Erst nach den Kreuzzügen (1096 – 1270), als Handel und Gewerbe einen ungeahnten Aufschwung erlebten, spürte allmählich der Bürgerstand in den Städten die Notwendigkeit, lesen, schreiben und rechnen zu können. Dieses Verlangen nach Schulung und Bildung hatte bald die Grünung von sog. „Stadtschulen“ zur Folge. In Wasserburg z. B. sorgte 1404 der Pfleger Spielberger für eine straff geführte Schule.

Die Pfarrschule der Umgebung von Wasserburg aber führten damals immer noch einen Dornröschenschlag, obwohl sich auch auf dem Lande allmählich ein Bildungsstreben bemerkbar machte. Bis 1740 aber gab es in unserer Pfarrei nur sog. „Winkelschulen“. Es ist schwer, diese heute genau zeitlich einzuordnen. Der Kramer von Aham, Georg Weinberger, hielt Schule für die Ahamer Kinder, eine alte Moosfischertochter für die Kinder aus der Gegend von Eiselfing. Als Lohn erhielten beide in der Woche einen Groschen und ein Scheit Holz. Ein Knecht beim Lohhuber zu Alteiselfing, Georg Weidinger, hielt Schule an den Feiertagen. Ein Wasserburger, Blindauer, hielt Schule an Sonn- und Feiertagen am äußeren Bräuwinkel-Keller für die Kinder aus Bachmehring und Umgebung. Die Mädchen von Kerschdorf, Freiham und Hausmehring besuchten die Schule der Klosterfrauen zu Altenhohenau. Diese Zöglinge waren wegen des regelmäßigen Unterrichts wohl die gelehrtesten.

Die Knaben dieser Ortschafen stiegen hinunter zum Klausner in der Au, hart am Einflusse des Laimbaches in den Inn. Seine Zelle mit einem kleinen Kirchlein stand auf einem riesigen, feinkörnigen Nagelfluhfelsen, dem sog. Thür- oder Thürnstein. Wie schon früher ein Jagdschlößchen der Grafen von Laiming an dieser Stelle, so wurde auch die Klause unseres Eremiten von den Hochwassern des Innflusses verschlungen. Der Klausner unterrichtete die Buben nicht nur im Lesen und Schreiben, sondern auch im Obstbau. Er stand auch den Erwachsenen mit Rat und Tat zur Seite und wusste mit allerlei Mitteln Menschen und Tier zu helfen.

1740 erhielt das Kloster Attl für die Einverleibung der Pfarrei Eiselfing die Auflage, einen Schullehrer zu unterhalten, ihn mit freier Wohnung, Holz, Kost, Licht und anderem zu versorgen. Dass es nur beim Auftrag blieb, zeigt die erneute Anordnung zur Errichtung einer Schule durch das Pflegegericht Kling im Jahre1771. Der damalige Pfarrvikar Pater Cölestein Meier bat das Pflegegericht, von einer solchen Anordnung abzusehen, weil dafür kein Geld vorhanden sei. Außerdem sei in Eiselfing wegen der Nähe Wasserburgs auch keine Schule nötig. Wer seine Kinder unterrichten lassen wolle, könne sie nach Wasserburg schicken.


Erste Schule in Behelfsräumen 1773

Unter Kurfürst Maximilian III. Josef wurde 1771 erstmals der allgemeine Schulzwang ausgesprochen, erst 1802 aber in der Regierungszeit des Königs Maximilian I. Josef streng durchgeführt. Unter dem Eindruck des allgemeinen Schulzwangs aber wurde Eiselfing bereits im Jahre 1773 eine Pfarrschule errichtet. Der Schullehrer hatte bis 1809 im Pfarrhof Wohnung und Kost. Als Schulhaus diente eine hölzernes Häuschen hinter dem neuen, im Jahre 1885 erbeuten Pfarrhof. Es war nach der Beschreibung durch Lehrer Lorenz Eisel ein Nebengebäude des Pfarrhofes, das als Wasch- und Backhaus verwendet wurde. Das Waschhaus war ebenerdig. Das Schulzimmer und die Lehrerwohnung lagen im ersten Stock. Zu verdanken war die Gründung der Schule dem Kloster Attl und damit dem damaligen Pfarrvikar Pater Florian Scheyerl.

Die Namen der ersten Schullehrer in Eiselfing (vermutlich von 1773 – 1804): 1. Franz Val. Radlhofer, nachmals Lehrer in Vogtareuth 2. N. Alexander, nachmals Lehrer in Endorf 3. N. Staller, später Organist in Wasserburg 4. Max Wöstermayer, um 1786 Lehrer in Wasserburg 5. Jakob Wimmer, später Chorregant in Kraiburg 6. Sebastian Kirchbichler, später Lehrer in Obing 7. Peter Held, nachmals Lehrer in Emering

Die Reihenfoge und die Zeit ihres Wirkens ist nicht mehr feststellbar.

Im Jahre 1804 wurde der ledige, 19 Jahre alte Mesnerssohn Engelbert Reitter von Ebersberg zum Schullehrer in Eiselfing ernannt. An barem Geld bezog er wöchentlich von jedem Kinde 2 kr. Schulgeld. Naturalien wurden nicht gereicht. Für das „Schlagen der Orgel“ erhielt er von jedem Lob- und Seelenamt 15 kr. Der Schullehrer wurde im Pfarrhofe, wo er auch wohnte, vollständig verpflegt. Er erhielt täglich, bei anständiger Kost, 1 Maß Bier, außerdem noch unentgeltlich Holz, Wäsche, Licht usw. Der Lehrer durfte nicht heiraten, da nicht auch noch die Frau vom Pfarrer versorgt werden konnte.

Schulkinder gab es 102, wegen des schlechten Schullokals kamen aber meistens nur 30 – 40 zum Unterricht.

Der Lehrer Engelbert Reitter wurde von Pfarrer Roman Egger hervorragend beurteilt. 1805 richtete der Pfarrer von Eiselfing an das Kurfürstliche Schul- und Studienbüro eine Eingabe, in welcher er bedauert, dass der Schullehrer von der Pfarrei nicht mehr unterhalten werden könne und deshalb entlassen werden müsse. Gleichzeitig bat er um ein Jahresgehalt von 200 oder doch150 fl., bis der Eiselfinger Mesnerssohn Lorenz Eisel befähigt sei würde, das Mesneramt seines Vaters und die Schule zu übernehmen. Dann hätte die Schule festen Bestand, da Eisel auch im Besitz eines Bauernanwesens (des jetzigen Huberanwesens) sei. Bis zu seiner Versetzung nach Grafing 1808 erhielt dann Lehrer Reitter eine monatliche Unterstützung von 10 fl. gnädigst bewilligt.


Das zweite Schulhaus 1814

Im Jahre 1810 war das alte Schulhaus (Waschhaus) so baufällig geworden, dass Pfarrer Egger ein Gesuch an das Kgl. Generalkommissariat richtete, eine neue Schule zu bauen. Am 14. Mai 1812 wurde ihm der Ausbau des Pfarrgetreidekastens zu einer Schule angeboten mit einer Unterstützung von 270 fl. aus dem Staatsärar. Aber erst1813 wurde das Schullokal in das untere Stockwerk des Getreidekastens eingebaut. Bis zur Fertigstellung des Schullokals im Jahre 1814 wurde die Wagenremise des Pfarrers als Unterrichtsraum verwendet. Nach Verlauf von 15 Jahren wurde von Pfarrer Plazidus Vögele die Schule in das erste Stockwerk verlegt. Die Gemeinde musste für den Umbau 700 fl. zahlen.

48 Jahre wirkte nach der Versetzung von Lehrer Reitter Lorenz Eisel als Lehrer in Eiselfing. 1857 wurde sein Sohn Benedikt Eisel definitiver Lehrer in Eiselfing, nachdem er schon 17 Jahre den Schuldienst aushilfsweise versehen hatte. Er war 41 (bzw. 24) Jahre Lehrer, Kantor, Organist und Mesner.



Das dritte oder das richtige Schulhaus 1875 1875, als im Getreidekasten längst nicht mehr genügend Raum für die große Schülerzahl war, drang die Kgl. Regierung auf Herstellung eines 2. Schullokals und Anstellung eines Hilfslehrers. Man müsse auch für eine Lehrerwohnung sorgen, da Benedikt Eisel bald in den Ruhestand trete und der habe ja in seinem eigenen Haus gewohnt. Es blieb nur der Ausweg, ein neues Schulhaus mit Lehrerwohnung zu bauen. Ein Baugrund von 42 Dezimal wurde von Herrn Seb. Pitzer, dem Besitzer der Praschlmühle in Aham und des Wirtschaftsanwesens Bleicher in Eiselfing, erworben. Der Kostenanschlag für das 1875 erbaute Schulhaus lautete auf 21130 RM 29 Pf. Die tatsächlichen Kosten beliefen sich auf 38000 RM. Für die Ausgaben zum Schulhaus wurde vom Kgl. Bezirksamt Wasserburg eine Kaution verlangt. Lehrer Benedikt Eisel ließ sich dazu überreden, unentgeltlich sein schuldenfreies Anwesen als Kaution anzubieten. Nach Fertigstellung des Schulhauses wurde in Eiselfing eine Hilfslehrerstelle eingerichtet und mit Johann Randler besetzt. Am 1. April 1881 hielt der von Etting, Bezirksamt Ingolstadt, hierher versetzte Schullehrer Franz Anton Geist das erstemal in Eiselfing Schule.


Bild


Oberlehrer Franz Anton Geist 1881 – 1912 Anton Geist war als Sohn des Lehrers Sigismund Geist am 15. November 1845 in Faimingen bei Lauingen geboren. Sein Großvater war ebenfalls Lehrer.

In seinen jungen Jahren unternahm Franz Anton Geist mehrere Reisen, größtenteils zu Fuß, durch Tirol, Schweiz und Italien. 48 Jahre seines Lebens waren der Erziehung und Bildung der Jugend gewidmet, davon mehr als 30 Jahre auf seinem ihm so lieb gewordenen Wirkungsort Eiselfing.

Am 23. Juni 1901 wurde ihm von den zum Schulsprengel gehörenden Gemeinden Aham, Bachmehring und Freiham das Ehrenbürgerrecht verliehen. Die schöne Pergament-Urkunde war von dem Wasserburger Kunstmaler August Geigenberger angefertigt worden.

Am 1. Januar 1903 wurde Anton Geist von Sr. Königlichen Hoheit, dem Prinzregenten Luitpold, des Königsreichs Bayern Verwesen, mit dem Titel „Oberlehrer“ ausgezeichnet. Am 1. Februar 1912 trat er in den Ruhestand. Er übersiedelte dann nach Palling zu seinem Schwiegersohn, dem dort wirkenden Oberlehrer Josef Maier, der von 1889 bis 1893 als Hilfslehrer in Eiselfing tätig war. Am 2. Juli 1920 starb er und fand in Palling die letzte Ruhestätte. Seinem Wunsche entsprechend zierte ein kunstvoll geschmiedetes Eisenkreuz dessen Grabhügel.

Oberlehrer Geists Wirken ist heute noch in dankbarer Erinnerung lebendig. Er war ein ungemein pflichtgetreuer, von Berufsidealismus erfüllter Schulmann, ausgestattet mit lebhafter Phantasie, seltener Geistesfrische und begierigem Forschertrieb, der seine Wurzeln in der tiefen Liebe zur Heimat nährte.

In seinem letzten Wirkungsort leistete er eine außerordentliche Fülle von Arbeit. Zu der stets durch hohe Schülerzahl erschwerten Schularbeit hatte er noch 3 Gemeindeschreibereien (Aham, Freiham und Bachmehring) sowie den Kantor-, Organisten- und Mesnerdienst im Nebenamt zu versehen. Große Verdienste erwarb er sich um Obstbau und Bienenzucht. Er unterhielt selber eine Baumschule. Die Schulkinder wurden dort in der Zucht und Pflege der Obstbäume unterwiesen, und sie erhielten bei ihrem Schulaustritt ein Bäumchen zum Andenken. Anton Geist war auch ein großer Liebhaber von Zier- und Nutzsträuchern. Die Birkenalleen an den Fußwegen nach Kerschdorf und Freiham verdanken ebenfalls der Natur- und Heimatliebe Geists ihr Vorhandensein. Anlässlich der Eröffnung der Kirchenwege nach Kerschdorf und Freiham wurde am 7. Juli 1891 im Spielberger Wäldchen in Waldfest abgehalten. Das Spielberger Wäldchen und der Kerschdorfer Kirchenweg sind seit der sog. Flurbereinigung nicht mehr vorhanden.

Neben all der Fülle von Arbeit fand Oberlehrer Geist noch Zeit zu wissenschaftlicher Betätigung auf dem Gebiete der Heimat- und Altertumsforschung und verschaffte sich dabei viel Ansehen. Er war Mitglied des historischen, prähistorischen und ehemaligen Museumsvereins in München, dem er mehrere seiner interessanten Funden übergab und mit dessen Verwaltung er in lebhaftem Schriftverkehr stand. So schenkte er dorthin eine äußerst seltene, etwa 12 – 13 Zentner schwere Steinplatte, einen sog. „Freistein“ des Patrimonialgerichts der Freiherrn von Perfall. IN seinem Besitz befand sich auch unter vielen anderen wertvollen Funden das alte Richtbeil des Pflegegerichts Kling.

Seine zahlreichen Ausgrabungen, Bronze- und Gräberfunde und dgl. lieferten viele wertvolle Beiträge dem „Kgl. Bayer. Konservatorium der anthropologischen-prähistorischen Sammlung des Staates“, wie aus vielen Schreiben des Vorsitzenden der akademischen Kommission zur Erforschung der Urgeschichte Bayerns, des Herrn Professors Dr. J. Ranke, sich entnehmen lässt.

Im Jahre 1901 entdeckte Geist im Garten des Bauern Joh. Bapt. Meltl in Berg eine bajuwarische Begräbnisstätte, bei der es sich um ein Reihengräberfeld, ein Grabfeld aus der Zeit des Einzuges der Bajuwaren in unser Gebiet handelt. Aus einem Schreiben des Kgl. Generalkonservatoriums der Kunstdenkmale und Altertümer Bayerns vom 29.10.1911 ist die Entdeckung eines „Pfahlbaues“ im sog. Schwarzen Moos bei Eiselfing durch Oberlehrer Geist ersichtlich. Hier alle die vielen und wertvollen Funde und Entdeckungen Geists aufzuführen, kann nicht Aufgabe vorliegender Arbeit sein.

Geist verfasste auch mehrere Schriften, insbesondere die Chroniken seiner Wirkungsorte Etting und Eiselfing. Seine noch vorhandenen Aufzeichnungen verdanken wir die Möglichkeit, etwas von den Anfängen der Schule Eiselfing zu erfahren.

Erwähnt sei schließlich die stets Hilfsbereitschaft Oberlehrer Geist für seine leidenden Mitmenschen, denen er durch Ratschläge, allerlei Heilmittel und nicht selten durch aufopfernde Pflege die erst Hilfe, Linderung, Trost und Heilung zuteil werden ließ.

              Katharina Schuster

Aufstockung des Schulhauses 1903


Da die Schülerzahl fortwährend zunahm, musste für eine 3. Lehrkraft gesorgt werden. Dies erforderte 1903 auch die Erhöhung des Schulhauses um ein Stockwerk. Dort wurden 2 Schulsäulen eingerichtet. Pläne und Kostenvoranschlag wurden von Herrn Distrikt-Techniker Thaller in Wasserburg gefertigt. Die Kosten sind nachfolgend verzeichnet:

Maurerarbeiten RM. 4.375 Zimmermannsarbeiten RM. 2.464 Schreinerarbeiten RM. 746 Schlosserarbeiten RM. 546 Spenglerarbeiten RM. 337 Anstreicherarbeiten RM. 153 Glaserarbeiten RM. 224 Hafnerarbeiten RM. 500

Summe: RM. 9.345

Hinzu kam noch die Neubeschaffung von Schulbänken, Kästen, einer Zimmereinrichtung für die Schulverweserin. Nachdem die Kgl. Regierung die Pläne genehmigt hatte, wurde sofort mit dem Bau begonnen. Der Aufbau ging ohne Unfall vonstatten und war im Oktober 1903 beendet.

Der Unterricht beschränkte sich damals, wie die Schülerbogen des Geburtsjahres 1898 ausweisen (sie sind noch vollzählig in der Schule vorhanden), auf die unbedingt notwendigen Kulturtechniken. Wenn man die Deutschleistungen Lesen, Rechtschreiben, Aufsatz und Schönschreiben zusammenfasst, wie dies heute geschieht, wurden außer Deutsch nur Rechnen, Geschichte bzw. Erdkunde, Fleiß, Betragen und Religion benotet. Es gab 4 Notenstufen und 3 Zwischennoten (Siehe Abdruck eines Notenbogens von 1916 auf nächster Seite).

Ab 1901 ist die amtliche Bezeichnung der Schule „Schule Kircheiselfing“.

Hauptlehrer Josef Karg in Großkarolinenfeld wurde am 1. Februar 1912 der Schul-, Mesner-, Kantor- und Organistendienst übertragen. Sein Wirken stand unter dem Zeichen des Krieges, dessen Begleiterscheinungen und Nachwirkungen, der Hungerblockade, der Revolution und der Inflation. Die durch den Krieg bedingten Aushilfen, besonders in den Unter- und Mittelklassen und vielen Schulversäumnisse wegen Kinderarbeit (1916 wurde im Juni überhaupt nicht, im Juli nur 8 Tage unterrichtet) erschwerte die Schularbeit ungemein. Dazu waren in der Oberklasse zeitweise an die 100 Kinder. Am Ende des Krieges beherrschten nach Aufzeichnungen von Hauptlehrer Karg viele Schüler der fünften Klasse nicht einmal den Stoff der ersten Klasse. Dazu kam für ihn eine persönliche Sorge, seine 12-köpfige Familie in den Hungerjahren sattzukriegen. Den Tod seiner ersten Frau und seines zehnten Kindes schreibt er der Unterernährung im Kriege zu. Klage führt Herr Karg darüber, dass er, obwohl er immer kränkelnd, selbst im Religionsunterricht anwesend sein musste, um den jungen Kooperator in der Einhaltung der Disziplin zu unterstützen, während der Hilfslehrer dem altersschwachen Pfarrer im Religionsunterricht halt. Diese geistlichen Herren aber waren die Schulaufsicht und zogen dem Not leidenden Hauptlehrer einen Teil seines Entgeltes für den Chordienst ab. Statt 27,08 RM jährlich, wie vorgeschrieben, erhielt er fünf Jahre nur 10 RM jährlich. Sechs Jahre musste Hauptlehrer Karg um 85,40 RM streiten, bis das Bezirksamt Wasserburg positiv für ihn entschied. Wen wundert es da, dass Hauptlehrer Karg die Abschaffung der geistlichen Schulaufsicht so freudig begrüßte!

Am 1.Januar 1919 verfügte Kultusminister Hofmann die Aufhebung der geistlichen Schulaufsicht: Durch die Wahl der Kollegen des Bezirkes Wasserburg wurde der Bezirksoberlehrer Max Stoll zum Bezirksschulrat für Wasserburg ernannt.

Bezeichnend für die Preislage in der Inflation ist ein Eintrag von Hauptlehrer Karg in die Schulchronik am 28. August 1923:

Preise für: 1 Ei 10 000 RM, 1 Liter Milch 115.500 RM, 1 Pfund Butter 800.000 RM

Am 1. November 1923 wird die Bewerberin Therese Schöttl als Hilfslehrerin hierher berufen. Sie erhält als Grundvergütung monatlich 636.000 RM, dazu stets wechselnden Teuerungszuzahlungen. Da der Geldwert durch die Inflation von einem Tag zum anderen sinkt, werden im November und Dezember die Gehälter wöchentlich ausgezahlt. In einer Woche wurden zweimal Teuerungszulagen dazugeschlagen. Mitte Dezember erfolgte die Auszahlung zum Teil in Dollars und teilweise in Rentenmark (1 Billion Papiermark = 1 Rentenmark). Erst im Januar 1924 wurde das Gehalt in fester Währung (Rentenmark) ausgezahlt.

Großen Ärger und viel Arbeit bedeutete für Hauptlehrer Karg die Gemeindeschreiberei. Er berichtet:

Von den Bauern trieben viele einen schändlichen Nahrungsmittelwucher und wurden Kriegsgewinnler. Es gibt Bauern im Schulbezirk, die ein ganzes Jahr Familienunterstützung (monatl. 100 RM und mehr) erhielten und dabei aber doch das ganze Jahr in „Urlaub“ daheim waren und bei ihren Feldarbeiten Militärgewand und Militärschuhe abnützen. Reiche Bäuerinnen und ledige reiche Bauerstöchter erhielten bei Niederkunft Wochenhilfe und Stillgeld. Wollte ich meine zehn Kinder, sowohl die kleinen als auch die großen beim Militärdienst nicht verhungern lassen, musste ich schweigen bei allen schauderhaften Zuständen, musste der Gemeindeschreiberei lügen, grenzenlos lügen, besonders bei „Urlaubs“gesuchen und Hinterbliebenen“versorgung“.

Am 1. November 1925 wurde der Hauptlehrer Karg auf Ansuchen in den dauernden Ruhestand versetzt. Den Chordienst versah er noch bis zum 1. Januar 1926. Kurze Zeit darauf übersiedelte er mit seiner Familie nach Wasserburg am Inn.

Die Schulleitung wurde vorübergehend Herrn Lehrer Hierstetter übertragen.

Am 16. Dezember 1925, wird Herr Edmund Kohn, Lehrer in Marienstein, Bezirksamt Miesbach, unter Übertragung der Schulleitung an die Schule Kircheiselfing versetzt. Am 1. Januar 1926 wird er zum Hauptlehrer, befördert.

Die Schule wurde bis zum Schuljahr 1939/40 dreiklassig geführt, wobei Herr Hauptlehrer Kohn jeweils die starke Oberklasse unterrichtete, in der 5., 6. und 7. Schülerjahrgänge zusammengefasst waren. Die Unterklasse umfasste die Schülerjahrgänge 1. und 2. und wurde von verschiedenen Lehrkräften betreut, ebenso die Mittelklasse, die von den Schülerjahrgängen 3. und 4. gebildet wurden.

Die Schülerzahlen waren auch schon in den Friedensjahren vom Schuljahr 1926/27 bis zum Schuljahr 1938/39 sehr hoch. In der Unterklasse betrugen sie im Durchschnitt 51, in der Mittelklasse 44 und in der Oberklasse 61 Schüler. Ab Schuljahr 1939/40 erhielt die Schule vorübergehend 4 Klassen, da ein 8. Schülerjahrgang eingeführt wurde. Aber bereits im Schuljahr 1940/41 wurde die Schule wieder 3-klassig, da Lehrer Schmuck zur Wehrmacht eingezogen wurde. Der 8. Schülerjahrgang ging in „Urlaub“. Während der Osterferien 1939 wurde ein neuer Schulsaal erstellt und vom Schulleiter (6., 7. und 8. Schjg...) bezogen.

Im Schuljahr 1941/42 gab es folgende Schülerzahlen: Unterklasse 57, Mittelklasse 78 und Oberklasse 64. Dazu kamen noch 15 beurlaubte Kinder des 8. Schjg. Das ergibt mit den beurlaubten Schülern 214. In diesen Schülerzahlen sind 23 Schülerinnen und Schüler enthalten, die hier gastweise verweilte (erweiterte Kinderlandverschickung). Während im Schuljahr 1942/43 noch eine normale Schülerzahlentwicklung festzustellen ist (Unterkl. 68, Mittelkl. 63 und Oberkl. 66 Schüler – mit beurlaubtem 8. Schjg. 83 gibt insg. 214 Schüler), kann man ab Schuljahr 1943/44 nur mehr von einer abnormen Steigerung sprechen. Diese wurde durch die feindlichen Luftangriffe auf deutsche Städte verursacht. Die Kinder ausgebombter Familien wurden auf die von Bomben verschonten Gegenden, z. B. auf die ländlichen Gebiete von Oberbayern, aufgeteilt. Am 1. September 1943 besuchten daher unsere Schule 56 Kinder aus Recklinghausen und 14 aus München. Es ergaben sich insgesamt folgende Schülerzahlen:

Unterklasse = 100 (Wechselunterricht) Mittelklasse = 125 (Wechselunterricht) Oberklasse = 89 (Normalunterricht)

ganze Schule = 314 Schüler

3 Lehrkräfte mussten den ganzen Unterricht bewältigen:

Edmund Kohn, Oberlehrer Franziska Heigl, Lehrerin Anna Hirschmann, Schulhelferin

Wechsel- oder Schichtunterricht bedeutet, dass eine Klasse in 2 Hälften aufgeteilt wird, wovon die Hälfte vormittags, der andere Teil nachmittags von der gleichen Lehrkraft unterrichtet wird. Eine Vorbereitungszeit für den Unterricht war nicht vorgesehen.

Nach heutigen Maßstäben bleiben auch die aufgeteilten Klassen noch Mammutsklassen. Was diese Lehrkräfte geleistet haben, bedarf großer Bewunderung.

Das Schuljahr 1944/45 aber waren wieder 4 Lehrkräfte in Kricheiselfing. Neben Edmund Kohn und Franziska Heigl erteilten noch Erna Grünschneder und Margarete Forstner Unterricht. Am 11. Dezember 1944 wurden 17 Knaben und 4 Mädchen des 8. Schjg. Vorzeitig aus der Volksschule entlassen.

Höhepunkte während der Dienstzeit des Hauptlehrers Edmund Kohn.

Ein Ereignis, an dem auch die Schule lebhaften Anteil nahm, war das 1000-jährige Jubiläum unseres Gotteshauses St. Reupertus in Eiselfing. Die große Vergangenheit unserer Heimat ist so recht verkörpert, hat gleichsam ein weithin sichtbares Denkmal in unserer schönen, nun seit 1926 wieder renovierten Pfarrkirche. Ein Triduum wurde zur Erinnerung an das 1000-jährige Bestehen der Eiselfinger Glaubensstätte am 30. und 31. Oktober und am 1. November 1927 festlich begangen.

Anlässlich der Primiz unseres Heimatpriesters, des späteren Chefredakteurs der Münchner Kirchenzeitung, H. H. Lorenz Freiberger, Erpertsham, wurde in der Zeit vom 16. bis 30. Juni 1928 das Schulhaus nach Angaben des Kunstmalers Herrn Joh. Mich. Schmitt aus München renoviert. An der Straßenseite des Schulhauses wurden zwei Fresken angebracht, „Jesus, der göttliche Kinderfreund“ und das bayrische Wappen. Ausgeführt wurden dieselben von dem oben genannten Kunstmaler Herrn Joh. Mich. Schmitt, der 1926 auch die Renovierung unserer Pfarrkirche vorgenommen hatte.

Die Verlassung zu diesem Schmuck gab der damalige Bürgermeister Herr Georg Maier, Schneidermeister in Eiselfing. Die Arbeiten konnten gerade noch bis zur Primiz am 1. Juli 1928 fertig gestellt werden.




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Schulhaus nach der Renovierung 1928

Am Sonntag, dem 21. Dezember 1930 veranstaltete die Schul- und Pfarrgemeinde zu Ehren des Hauptlehrers Edmund Kohn anlässlich seines 25-jährigen Dienstjubiläums eine Familienfeier, die einen sehr schönen Verlauf nahm.

Hauptlehrer Edmund Kohn ist geboren am 24. Juni 1886 zu Traunstein. Er besuchte die Präparandenschule in Landsberg am Lech und absolvierte das Lehrerseminar Freising im Jahre 1905. Er war als Hilfslehrer tätig in Bruckberg, Bez.-Amt Freising, in Kirchdorf bei Haag und in Partenkirchen. Dort wurde er im Jahre 1909 um Schulverweser befördert und im Jahre 1910 nach Seeshaupt am Starnberger See versetzt. Am 16. November des Jahres 1911 wurde er als Lehrer an die neu errichtete Schule Marienstein, Gemeinde Waakirchen, Bez.-Amt Miesbach, berufen, wo er zu seiner Versetzung nach Kircheiselfing am 16. Dezember 1925 verblieb. Belegung von Schulsälen 1945

Am 13. April 1945 treffen 40 Frauen mit Kindern (Flüchtlinge) aus Wien ein. Sie werden im Schulzimmer im ersten Stock links untergebracht. Strohsäcke, Bettstellen und Decken werden auf raschestem Weg herangeschafft, ebenso Stroh. Die meisten dieser Frauen befinden sich in gesegneten Umständen. Schon in kurzer Zeit gelingt es dem Bürgermeister durch das bereitwillige Entgegenkommen der Bevölkerung, diese Frauen in Privatquartieren unterzubringen.

Am 20. April 1945 trifft noch abends ein neuer Flüchtlingstransport aus der Slowakei ein. Diese armen Menschen werden im Schulhaus im gleichen Saal wie die früheren Flüchtlinge untergebracht, ferner K.L.V.-Lager*) beim Sanftl und im Nebenzimmer beim Höhensteiger. Ihre Heimat ist ein Ort am Fuße der „Hohen Tatra“. Es ist ein K.L.V.-Lager, bestehend aus Knaben und Mädchen und einem Lehrer mit seiner Familie.

Am 27. April 1945 trifft eine Sanitätskompanie ein und beschlagnahmt die 3 übrigen Schulsäle für Quartiere. Die Schule wird geschlossen. Schon am nächsten Tag wird diese Kompanie plötzlich durch Alarm abgerufen, weiter nach Süden (Aschau). Alles befindet sich auf dem Rückzug. Die Amerikaner kommen immer näher. Von jetzt ab ist ein ständiges Kommen und Gehen. Das Schulhaus ist immer mit Truppen belegt, im Schulgarten stehen Fahrzeuge aller Art, Pferde usw. Tag und Nacht ist keine Ruhe! Die Soldaten lassen alles Entbehrliche zurück. Da liegen Kleidungsstücke, Wäsche, Werkzeuge, Fahrzeuge, Waffen, Ausrüstungsgegenstände usw. überall herum. Alles befindet sich in Auflösung! Im Wohnzimmer meiner Dienstwohnung wurde rasch noch eine Schreibstube eingerichtet. Hier wurde eine Kompanie Landesschützen aus dem Heere entlassen. Die Soldaten suchten Zivilkleider zum Fußmarsch in die Heimat (Pfalz, Saarland, Hessen usw.)

Vom 11. Juni mit 23. Juli 1945 waren durchziehende amerikanische Truppen im Schulhaus und beim Sanftl einquartiert, im Schulhaus 105 Mann und beim Sanftl 60 Mann. Das ganze Schulhaus musste innerhalb von 2 Stunden geräumt werden. Von da an ruhte der Unterricht bis September 1945.

Ende des Krieges

Am 3. September 1945 wurde Herr Hauptlehrer Kohn, am 5. September 1945 Lehrerin Heigl wegen Parteizugehörigkeit vom Dienst enthoben (siehe Urkunde auf nächster Seite).

  • ) K.L.V.-Lager ist vermutlich „Kinder-Landverschickungslager“
                 Manuel Egger

Hauptlehrer Kohn habe ich als sehr strengen, aber gewissenhaften, einsatzfreudigen und erfolgreichen Lehrer schätzen gelernt. In der Zeit des Nationalsozialismus setzte er sich, wie von ihm verlangt wurde, wohl auch aus Überzeugung für den Nationalsozialismus ein. Er tat aber keinem Andersdenkenden etwas zuleide. Heutzutage fühlen sich manche dazu berufen, die Gesinnung und das Handeln damals lebender Menschen zu beurteilen. Sie kennen diese Zeit nur aus Büchern, nicht aber das Ausmaß und die Raffinesse der damaligen Propaganda, die wirkungsvolle Unterdrückung aller für N.S.D.A.P. ungünstigen Meldungen, z. B. die drakonischen Strafen für das Abhören von „Feindsendern“. Besonders die Lehrer wurden zur Mitarbeit in der Partei aufgefordert, ja gezwungen. Eine aktive Arbeit gegen die Partei hätte das Todesurteil bedeutet (Geschwister Scholl), aber auch passiver Widerstand führte zu erheblichen Nachteilen, wie die Entlassung der Lehrerin Hildegunde Leib aus dem Volksschuldienst der Volksschule Eiselfing am 1. September 1939 beweist.

Das Ausmaß der Verbrechen der damaligen Regierung kannten nur wenige. Wer wirklich etwas Ungünstiges in Erfahrung brachte, schwieg, denn jede negative Äußerung wurde als unverschämte Gräuelpropaganda gebrandmarkt und rigoros bestraft, meist mir Konzentrationslager.

Hauptlehrer Kohn scheint bis zuletzt guten Glaubens gehandelt zu haben. Am Ende des Krieges aber schreibt er verbittert:

Das deutsche Volk wird noch viel zu leiden haben. Noch nie in der Geschichte ist es so in Unwissenheit und unter Druck gehalten worden wie in den letzten Jahren und Monaten. Die armen Soldaten haben 6 und mehr Jahre treu ihre Pflicht erfüllt und nun müssen sie wie Bettler auf der Landstraße einherziehen und sehen, wie sie nach Hause kommen können. Viele, viele kommen nicht mehr zurück. Möge Gott ihre vielen Opfer dadurch segnen, dass er dem deutschen Volk die Kraft gibt, diese schwere Zeit zu überwinden, die zerstörten Wohnstätten wieder aufzubauen und in Ruhe und Frieden weiterzuleben. Das walte Gott!

Streiflichter auf eine Schulzeit zwischen 1926 und 1933

Damals war alles ganz anders. Das Schuljahr begann jeweils nach den Osterferien. Man ging nur 7 Jahre in die Volksschule, nachher in die Fortbildungsschule (Feiertagsschule). Am Donnerstag war schulfrei, am Samstag Unterricht. Das änderte sich erst, als die Nazis den Samstag zum Staatsjugendtag erklärten. Da wurden das Jungvolk und die Hitlerjugend politisch „geschult“. Sie machten Geländeübungen und exerzierten im Rahmen einer vormilitärischen Erziehung. Aber das war erst nach 1933.

Gegenüber 1898 (ein Schülerbogen wurde auf Seite 10 gezeigt) hat sich das Unterrichtsangebot bereichert (siehe Schülerbogen des Schuljahres 1926 auf der nächsten Seite).

Die Deutschleistungen sind zusammengefasst. Die Sachfächer Erdkunde, Geschichte und Naturkunde sind klar ausgewiesen, ebenso Zeichnen und Turnen. Ganz so ernst aber ist das alles nicht zu nehmen. Turnhalle gab es keine. Deshalb fiel im Winter das Turnen ganz aus. Im Sommer wurde nur sporadisch geturnt. Meist machten wir auf der Wiese gegenüber dem Höhensteiger Ordnungsübungen: „Gleichschritt marsch, links schwenkt marsch, gerade aus!“ Wenn es im Sommer recht heiß war, gingen die Buben mit ihrem Herrn Hauptlehrer in der letzten Unterrichtsstunde im Eiselfinger See baden, manchmal sogar jeden Tag. Am Südostende des Sees war damals ein Badehäuschen ohne Ankleideraum. Wir konnten in einem von Schilf umgebenen, vorne offenen Rechteck baden. Darüber hinaus durfte keiner gehen, denn dort war es für Nichtschwimmer zu tief.

Es war nicht so, dass wir Kinder damals keinen Bewegungsdrang verspürt hätten und nicht unsere überschüssigen Kräfte hätten messen wollen. Heute werden diese Bedürfnisse im Sport zielgerichtet gesteuert. Damals aber blieb ums nichts anderes übrig, als zu „rankeln“ und zu raufen. Dazu wurde in den Pausen und nach der Schule jede Gelegenheit gesucht. Es gab regelrechte Dorfschlachten. Alteiselfing und Aham waren meist verbündet gegen Kerschdorf und Erpertsham.

Das Zeichnen beschränkte sich auf technische Fertigkeiten, auf das sog. Freihandzeichnen. Statt mit dem Lineal mussten wir gerade Striche mit freier Hand ziehen. Ein Kreis wurde nach freihändigem Anlegen eines Kreuzes mit Hilfe eines Papierstreifens als Maßband ebenfalls freihändig gezeichnet. Der Papierstreifen (mit 2 Löchern versehen), durfte ja nicht als Behelfszirkel verwendet werden. Der Kreis wurde dann, ebenfalls freihändig zu einem Farbkreis erweitert. Wenn auch das Zeichnen durch solche Methoden nicht besonders gefördert wurde, das Augenmaß wurde jedenfalls geschult. Das Zeichnen auf die Schiefetafel außerhalb des Zeichenunterrichtes aber wurde als Unfug bestraft.

Der Anfang unseres Stundenplanes war jedem Schüler bekannt. Von 8 Uhr bis 10 Uhr war Rechnen. Damals zählte eine Unterrichtsstunde wirklich noch 60 Minuten. Die Rechenübungen wurden auf die Schiefertafel geschrieben, die Ergebnisse am Ende überprüft und dann abgelöscht. Ein Rechenheft, in dem wichtige Einträge, z. B. Einführungslektionen, festgehalten wurden, gab es nicht. Man musste sich auf sein Gedächtnis verlassen.

1. Schülerjahrgang 1926

Der Unterricht in den Sachfächern war recht unregelmäßig. Ein stetiger Stundenplan war für uns Schüler nicht erkennbar. Erst im 2. Schuljahr wurde allmählich mit Hefteinträgen begonnen. Man schrieb mit der Stahlfeder, die in einem Federhalter steckte. Begonnen wurde mit dem Schönschreiben in deutscher Schrift. Man tauchte die Feder in das Tintenfass. In jede Viererbank waren 4 Tintenfässer eingebaut. Beim Eintauchen in die Tinte begann schon die Schwierigkeit. Das Eintauchen musste mit Augenmaß geschehen. Sonst gab es die gefürchteten patzen im Heft. Diese konnten auch leicht entstehen, wenn die Feder am Papier hängen blieb, unkontrolliert kratzte und dann patzte. Solche Unbeholfenheiten wurden geahndet. Auf Patzen gab es gewöhnlich Tatzen. Allmählich wurden auch ein Rechtschreib- und ein Aufsatzheft verwendet.

Von einem Schulbus wagten wir nicht einmal zu träumen. Für uns war noch selbstverständlich, dass wir auf Schusters Rappen zur Schule kamen. Die Ortschaften Kerschdorf, Aham und Erpertsham hatten die weitesten Schulwege, knapp 4 km. Da hieß es besonders im Winter früh aufstehen, wenn die Wege verschneit und verweht waren. Damals gab es noch normale Winter mit viel Schnee. Die größeren Kinder gingen voraus, die kleineren konnten dann in ihre Fußstapfen treten. Im Winter 1928/29 war es so kalt, dass der Inn auf seiner ganzen Strecke zufror. Am 12. Februar 1929 sank das Thermometer auf -33 Grad Celsius. Am 27. Februar stieg es erstmals auf plusgrade. Am 3. März aber kam wieder ein Kälteeinbruch mit -17 Grad. Dann gab es keinen Rückfall in den Winter mehr.

Oft kamen wir viel zu früh zur Schule. Aber das machte nichts. Ab 7 Uhr war das Schulhaus geöffnet. Da konnten die Kinder die Schultaschen abstellen, wenn sie vor dem Unterricht den Schulgottesdienst besuchen wollten. Oft aber waren wir nur froh, dass wir von der klirrenden Kälte draußen ins warme Schulzimmer kamen. Dort hatte die Schneider Evi schon immer mit Torf tüchtig den Kachelofen geheizt, dass oft die „Durchsichten“ glühten. Der Torf stammte aus dem schuleigenen Torfstich in den Ahamer Filzen. Die Entlohnung der Lehrer erfolgte anfangs viel mit Naturalien. Dazu gehörten auch die zum Schuldienst gehörenden Grundstücke, die sog. Dienstgründe. Diese waren für die Schule Kircheiselfing:

Pl.-Nr. 410 Schwarzmoosteil 74 Dez. Pl.-Nr. 411 Mooswiese 2 Tagw. 91 Dez. Pl.-Nr. 327 1/5 „ 43 Dez. Pl.-Nr. 455 1/30 Schwarzmooswiese 94 Dez. Pl.-Nr. 717 Filzenmooswiese 1 Tagw. 41 Dez. Pl.-Nr. 748 Filzenmooswiese 3 Tagw. 61 Dez.

Laut Beschluss der Schulsprengelvertretung vom 20. Juli 1899 verzichtete der damalige Stelleninhaber Oberlehrer Geist auf das Nutzungsrecht der Torfgründe Pl.-Nr. 410 und Pl.-Nr. 455 1/30 zugunsten der Schulgemeinde. Diese durfte nun das gesamte Torfmaterial für Schulzwecke aus diesen Gründen schöpfen, wogegen dem Lehrer das Recht zugestanden wurde, seine Wohnräume unentgeltlich mitheizen zu dürfen.

Auch die Entlohnung für das Läuten der Kirchenglocken und das Aufziehen der Kirchenuhr wurde mit Naturalien abgegolten. Der Stelleninhaber bekam dafür früher Getreide, die sog. Läutgarben. Erst durch Regierungsbeschluss vom 5. Dezember 1882 wurde das „Naturalreichnis“ der Läutgarben aufgehoben und in einen nach Maßgabe der Steuerverhältnisse auf die einzelnen Gemeinden treffenden Geldbetrag umgewandelt, so dass dann bis zum Inkrafttreten des Bayer. Volksschullehrergesetzes am 14. August 1919 für die Besorgung des Geläutes und für das Uhraufziehen jährlich bezahlt werden mussten von der

Gemeinde Aham RM 46,00 Gemeinde Bachmehring RM 30,57 Gemeinde Freiham RM 22,51 Gemeinde Schönberg RM 10,92 zusammen: RM 110,00

Zurück zum Torf! Das Torfstechen besorgte der Mühlhuber Xare (Xaver). Ahamer Buben fingen den Torf auf und verdienten sich so eine Kleinigkeit. Das Torfholen aus der Hütte im Schulgarten gehörte zu den beliebten Tätigkeiten der Schüler, konnten sie sich doch so vor dem Unterricht drücken. Da ließ man sich richtig Zeit.

Die Zeit vor dem Unterricht nützten viele zum Vergleichen der Hausaufgaben, manche „feilten“ sie aber auch wortwörtlich ab. Nicht selten stach die Buben und Mädchen der Hafer. Sie fingen an herumzulaufen, zu quietschen und zu schreien. Manchmal wurde der Lärm so stark, dass der Herr Hauptlehrer, der im Parterre wohnte, beim Frühstück gestört wurde. Da war er sehr empfindlich. Er rannte wutentbrannt die Stiege hinauf, riss die Türe auf und schrie: „Halt“. Da froren den übermütigen Schreihälsen plötzlich die Beine ein, und jetzt war der Teufel los. Eine Zeitlang hielt der Denkzettel auf den Händen vor. Bald aber verblasste die Erinnerung, und der Denkzettel musste von Zeit zu Zeit erneuert werden.

In den warmen Jahreszeiten lief jeder barfuß. Man sparte sich die Schuhe, und keiner empfand das als irgendeinen Mangel. Man wetteiferte im Gegenteil, wer sich als erster getraute, die Schuhe daheimzulassen. Die Eltern drohten zwar, dass der Märzenkater die unvernünftigen Kinder stechen würde, sie setzten aber dem Streben der Kinder wenig Widerstand entgegen. Diese aber glaubten nicht recht an den stechenden Märzenkater, den noch keiner gesehen hatte. Heutzutage wäre die Angst groß, dass die Kinder sich erkälteten. Aber wie wirkte sich das frühe Barfußlaufen damals aus? Wenn die Fußsohlen gar zu kalt wurden, zogen die Buben die Beine hoch und rieben sie an den Hosen. Dann hielt man es wieder eine Zeitlang aus. Schädlicher wirkte sich die Kälte aus, wenn sie mit Nässe gepaart war. Das konnte man besonders im Herbst erleben. Da teilte sich an den Beinen die Haut durch feine Risse im Muster einer Baumrinde auf. Man sprach dann von einem „Baamhakl“. Der war ziemlich schmerzhaft. Keiner aber dachte damals daran, deswegen zu einem Hautarzt zu gehen. Der „Baamhakl“ verschwand von selber wieder. Er war halt eine unvermeidliche Erscheinung im Frühjahr und im Herbst.

Die Zeit nach 1945

Mai 1945. Es gibt keinen Unterricht mehr. Am härtesten wird empfunden, dass jeder Verkehr, auch der Briefverkehr aufgehört hat, so dass man nicht weiß, wie es den fernen Angehörigen geht.

17. Sept. 1945. Die Militärregierung ordnete an, dass der Unterricht wieder aufgenommen werde muss. Das war wegen des großen Lehrermangels nicht einfach. Alle Parteigenossen waren ja entlassen. Jetzt sollte sich jeder als Lehrer melden, der sich dazu berufen fühlte. Als Schulleiterin wurde von der Militärregierung Frau Margarete Forster bestellt, als Lehrerinnen Frau E. Grünschneder und die 17-jährige Schulhelferin Heinz. Der Unterricht gestaltete sich äußerst müheselig, da die bisherigen Bücher, die weitgehend mit nationalsozialistischem Gedankengut durchsetzt waren, nicht mehr verwendet werden durften. Die Militärregierung überwies kostenlos zugelassene Bücher, die aber nicht ausreichten und sich zudem auch schlecht eigneten. Hefte, Tafeln und Griffel waren nicht mehr aufzutreiben. Die Disziplinierung der 302 Kinder war schwierig. Sie hatten nicht nur 4 Monate keinen Unterricht mehr gehabt, sondern waren auch durch den H. J.-Geist frech geworden und noch stark davon infiziert.

1946: Im März 1946 wurde ein Fachmann, Schulrat Max Herrnberger, auf die bis dahin interimistisch besetzte Schulratsstelle berufen. Von den Frühjahrsmonaten 1946 an strömten die Heimatvertriebenen aus dem Sudetenland und aus Berlin in unser Land. Viele dieser Kinder müssen ein Jahr zurückversetzt werden, da sie zu lange die Schule nicht mehr besucht hatten. Im September 1946 löste die Lehrerin Frl. Wildgruber das Frl. Heinz ab. Außerdem wurde noch der Flüchtlingslehrer Fritz Kühn an die Schule berufen, so dass die Schule wieder 4 Lehrkräfte hat, immer noch zu wenig für die 2. Klasse und eine neue Fibel für den ersten Schülerjahrgang. Bis jetzt mussten sich 2, 3, ja 4 Kinder ein altes, ganz abgenütztes Buch teilen.

1947: Am 12. Juni 1947 wird die Schulspeisung eingeführt. 70 Portionen wurden verteilt. Im September 1947 stieg die Schülerzahl auf 332. Neben den bisherigen Lehrkräften wurde Fr. Margarete Weber (Flüchtling) als 5. Lehrkraft berufen. Die Sammlung von Altpapier wurde vom Kultusministerium gefordert und die Lieferung weiterer Bücher davon abhängig gemacht.

1948: Am 1. Juni 1948 wird Herr Laskos als 6. Lehrkraft an die Schule berufen. Der 2. Oktober 1948 brachte für alle Kinder die Lehrmittelfreiheit.

1950: Am 22. Februar 1950 wurde uns in einem Schreiben in Erinnerung gebracht, dass die neue Schule keine Bänke, sondern nur mehr Tische kenne. Wohin damit bei diesen Klassenziffern (1./2. Schjg. 55, 3./4. Schjg. 60)?

1951: Die stetige Abnahme der Schülerzahl beruhte auf der Abwanderung von Flüchtlingsfamilien, die Arbeitsgelegenheiten, besonders in der Industrie gefunden hatten. Am 3. September 1951 wurde Herr Schön sen. von Rott hierher versetzt. Dafür kam Frl. Wildgruber von Eiselfing nach Ramerberg.

1952: Die Schülerzahl betrug 215. Für Herrn Schön, der nach Wasserburg versetzt wurde, kam Hilfslehrer Lentner aus München an unsere Schule. Der Handarbeitsunterricht der 7./8. Klasse wurde der Handarbeitslehrerin Frl. Stockinger, Edling übertragen.

1953: Die Schule erhielt im März 1953 26 neue Tische und 52 Stühle. Die Kosten beliefen sich auf 2395 DM. Am 3. Sept. 1953 betrug die Schülerzahl 197. Für den 3./4. Schjg. Wurde Lehrer Alois Gilhuber an unsere Schule berufen. Lehrer Lentner wurde nach Unterschleißheim versetzt. Der Lehrkörper zählt mithin wieder 5 Personen (Laskos, Kühn, Gilhuber, Weber und Forster).

1954: Am 25. April 1954 war die Abschiedsfeier für Hauptlehrerin Frl. Forster, die nach München versetzt wurde. Am 1. Mai 1954 übernahm Lehrer Michael Laskos die Schulleitung. Am 2. Juni 1954 erkrankte Lehrer Laskos. Die Vertretung übernahm Frl. Hilde Märkl, LAA*) aus Penzing, die Schulleitung H. Lehrer Kühn. Am 25. Juli 1954 wurde Lehrer Michael Laskos mit Wirkung vom 27. Juni 1954 zum Hauptlehrer ernannt. Am 7. Juli 1954 starb Herr Laskos plötzlich an Herzversagen.

Nach dem Krieg musste das Schulwesen neu geordnet werden. Kultusminister Dr. Hundhammer hatte dazu seine eigenen Vorstellungen. Seine ideale Schulorganisation gipfelte in der Forderung; „Jedem Dorf seine eigene Schule!“ Die Schule sollten reine Bekenntnisschulen sein. Auch die Lehrerbildung sollte eingeteilt sein in katholische und evangelische Lehrerbildung. Das führte manchmal zu lächerlichen Entgleisungen. In einem Studienjahr an der Pädagogischen Hochschule München-Pasing war anfangs nur ein evangelischer Sportlehrer vorhanden. Erst im Laufe des

+) LAA = Lehramtsanwärter(in)

Jahres kam auch ein katholischer Sportlehrer. Einer meiner Kollegen machte seine Abschlussprüfung im Sport aus alter Anhänglichkeit beim evangelischen Sportlehrer. Da wurde ihm vom kath. Sportlehrer mitgeteilt, dass er noch ein Semester anhängen müsse, damit er die Sportprüfung bei einem kath. Lehrer machen könne. Der Kollege aber hatte Glück, das der Leiter der Päd. Hochschule die evangelische Sportprüfung anerkannte. Reine Bekenntnisschulen waren sowieso in den seltensten Fällen möglich, da man wegen ein paar evangelischer Schüler schwerlich eine eigene Schule

bauen konnte. Wenn aber in einer großen Schule 25 oder mehr evangelische Schüler waren, musste dort eine einklassige evangelische Schule (meist im gleichen Schulhaus) gebildet werden. So entstand z. B. in Mühldorf neben einer 8-klassigen kath. Knabenschule eine einklassige evangelische Schule.

Der Bayerische Lehrerinnen- und Lehrerverband wandte sich von Anfang an gegen die Errichtung sog. Zwergschulen in jedem Dorf. Er wollte größere Schulverbände haben mit Jahrgangsklassen und einer simultanen Erziehung von katholischen und evangelischen Schülern. Auch die simultane Lehrerverein für seine Ziele Verständnis.

Schuljahr 1954/55: Hauptlehrer Hans Jelko, bisher Hauptlehrer in Schönbrunn bei Haag, übernahm die Schulleitung der Volksschule Kircheiselfing. Die Schule wurde 5teilig. Die Schülerzahl betrug 180. Als Lehrkräfte wirkten:

Hans Jelko, Hauptlehrer Friedrich Kühn, Lehrer Alois Gilhuber, Lehrer Margarete Weber, Lehrerin Maria Rückerl, Hilfslehrerin

Am 17. Juli 1955 wurde Frl. Weber feierlich verabschiedet, da sie an eine Münchener Schule versetzt wurde. Da die Schülerzahlen zu sinken begannen, wurde Fr. Weber nicht ersetzt. Der 7./8. Schülerjahrgang wurden zusammengefasst, während sie bisher in Knaben und Mädchen getrennt waren.

Schuljahr 1955/56: Frl. Rückert wurde ab 1. Sept. 1955 nach München versetzt. An ihre Stelle trat Frl. Anneliese Rogenhofer, LAA aus München. Der Lehrkörper setzte sich jetzt so zusammen:

Hans Jelko, Hauptlehrer Fritz Kühn, Lehrer Alois Gilhuber, Lehrer Anneliese Glatzl, LAA, ledige Rogenhofer

            Maria Wimmer

Am 1. März 1962 wurde Hptl. Karl Heider aus Breitbrunn am Chiemsee mit der Leitung des Schulamts als Rektor im Schulaufsichtsdienst betraut.

Schuljahr 1962/63: Der Schülerstand ist zu Beginn des Schuljahres auf 195 Kinder angewachsen. Die Zahl der Lehrstellen wurde von 4 auf 5 erhöht. Das Lehrerehepaar Kestlmeier begann hier seine Lehrtätigkeit. Lehrerin Gertraud Dimpflmeier wurde am 1. September 1962 nach Nicklheim Lkr. Rosenheim, versetzt. Nunmehrige Lehrkräfte:

Jelko Hans, Hauptlehrer

Gilhuber Alois, Oberlehrer

Stoll Hannelore, Lehrerin

Kestlmeier Erwin, ap. Lehrer

Kestlmeier Ingeborg, ap. Lehrerin

Die Schulpflegschaft befasst sich mit der Erstellung eines 5. Schulsaales. Ein endgültiger Beschluss wurde nicht gefasst, da die Zuteilung einer 5. Lehrkraft bei dem herrschenden Lehrermangel unsicher war. Am 26.November wurde der ap.*) Lehrer Max Reutemann, zuletzt in Ramerberg, mit der Vertretung für Frau Stecher(Stoll) beauftragt, die seit dem 18. Oktober 1962 beurlaubt ist.

Am 27. November 1962 war das Richtfest des Lehrerwohnhauses für 2 verheiratete und einen ledigen Lehrer. Am 23.Dezember 1962 war die Abschiedsfeier für Oberlehrer nach Edling versetzt wurde. Aus dem Bau eines 5. Schulraumes war in diesem Schuljahr nichts geworden. Er sollte jedoch im nächsten Schuljahr errichtet werden.

Schuljahr 1963/64: Ab diesem Schuljahr wird in Kurzstunden zu je 45 Minuten unterrichtet. Bis dahin dauerte jede Unterrichtsstunde volle 60 Minuten. Die Schülerzahl steigt auf 205 an. In den Sommerferien wurde aus einem Teil der Dienstwohnung ein behelfsmäßiger Klassenraum erstellt und mit Schulmöbeln ausgestattet. Kircheiselfling wurde dienstlicher Sitz einer Handarbeitslehrerin. Lehramtsanwärterin in Handarbeit, Josefine Oettl, Schnaitsee, übernahm den Handarbeitsunterricht in den Klassen 5/6 und 7/8. Am 1.September 1963 wird ap. Lin. Edeltraut Holzapfel von St. Leonhard hierher versetzt.

Am 1. Oktober 1963 tauchen neue Schulhausbaupläne auf. Vom ursprünglichen Plan des Schulgrundstücks einen Trakt mit 3 Schulsälen und Nebenräumen zu errichten, ist man abgekommen. An gleicher Stelle soll ein neues Schulhaus mit 8 Klassenzimmern und entsprechenden Nebenräumen errichtet werden. Eine Turnhalle soll sich nach Süden hin dem Schulhaus anschließen. Der Sportplatz ist auf dem Pfarracker hinter dem Huber-Anwesen geplant.

+) ap. L.(Lin.) = außerplanmäßige Leherin Schuljahr 1964/65: A) Lehrer: Seit Schulbeginn des Schuljahres 1964/65 war Hauptlehrer Jelko im Krankenstand. Seine Klasse(5.+6.Schjg.) führte der ap. Lehrer Rudolf Micheler, der bis dahin in Aschaffenburg gewirkt hatte. Ebenfalls nach Kircheiselfling versetzt wurden am 1.September 1964 der ap.. Lehrer Franz Windmaier, bisher in Eggenfelden und die ap. Lehrerin Elisabeth Goebel, bisher in Schonstett.

Hauptlehrer Hans Jelko wurde mit Ablauf des Monats Februar 1965 in den Ruhestand versetzt. Dies geschah auf eigenen Antrag. Hauptlehrer Jelko, dessen Frau im Dezember 1964 gestorben war , zog kurz nach seiner Versetzung in den Ruhestand nach München, wo er in der Nähe seines Bruders wohnte. Mit Wirkung vom 1.März 1965wurde Rudolf Micheler nach Edling versetzt. ER übernahm dort den 7./8

Am 18. März 1956 bekam die Gemeinde Bachmehring in Franz Dallmeier einen neuen Bürgermeister.

Schuljahr 1956/57: Am 1. September 1956 trat Herr Lehrer Franz Fischer aus Kirchstein, Waginger See hier seien Dienst an, anstelle des Fritz Kühn Die Schülerzahl betrug 166.

Am 25. Januar 1957 besuchte Otto Wilhelm Geist Eiselfing. Nachher fuhr er nach München. Nachstehend ein Bericht aus München:

Professor Geist wurde Eskimo

Der Forscher von seiner wissenschaftlicher Arbeit

Nicht nur in der Gemeinde Bachmehring, sondern auch sonst in Wasserburg und im Landkreis richtet sich in diesen Tagen besonders Augenmerk auf die Person des Professors Otto Geist, der, ein gebürtiger Eiselfing, nach 46jähriger Abwesenheit jetzt zu einem Besuch in die Heimat gekommenist. Daß sich Professor Geist in Armerika großen Ruf als Wissenschaftler erworben hat, haben wir bereits mehrfach berichtet, einem Gespräch mit dem Wissenschaftler und seinen beiden in Mümchen und Obing lebenden Brüdern haben wir noch einige interessante Einzelheiten erfahren. Ein glücklicher Zufall, so sagt Professor Geist, wies ihm den Weg zu seiner Forschertätigkeit. Nach dem Vorbild eines Onkels als Zweiundzwanzigjähriger - wie übrigens auch 2 Brüder von ihm, die heute in den Staaten Louisiana und Ohio leben – 1910 nach Amerika ausgewandert, studierte Geist an der Universität von Alaska. Als dort ein Forschungsauftrag für Archäologie vergeben werden sollte und sich niemand dafür fand, stellte sich Geist zur Verfügung. Einmal in sein Gebiet eingearbeitet, konnte er nicht mehr aufhören, weil ihn nun die Materie gepackt hatte, und der Forschende Geist nach immer neuen Erkenntnissen drängte. Fast 10 Jahre lang arbeitete Professor Geist unterbrochen als Archäologe und begründete seinen Ruf als Wissenschaftler durch ein Buch über Ausgrabungen und Funde auf der St.-Loren-Insel in der Bering-See.

Es gelang ihm, die bisher unbewiesene Vermutung zu bestätigen, dass die Eskimos von Asien her über die Beringstraße nach Alaska eingewandert sei müssen. Schon vorher hatten zahlreiche amerikanische Forscher auf der St.-Loren-Insel nach Beweisen hierfür gesucht, doch hatten alle aufgrund der schwierigen Verhältnisse wieder unverscheute keine Mühe. Für drei Jahre lebte er ausschließlich mit den Eskimos, musste sich, um in ihre Sitten und Gebräuche eindringen zu können, in ihren Stamm aufnehmen lassen, aß mit ihnen rohes Fleisch, kurz, teilte ganz und gar ihr Leben. Der Lohn für seine Entbehrungen blieb nicht aus. Geist stieß bei seinen Ausgrabungen an der von ihm vermuteten Stelle auf ein bis dahin sagenhaftes Dorf und konnte im Verlauf seiner Arbeiten den erwähnten Beweis führen. Je tiefer nämlich die Grabungen gingen, umso kulturell höherstehend waren die Funde. Das Volk, von dem sie stammen, musste also ursprünglich eine sehr hohe Kultur besessen haben und konnten nur aus Asien gekommen dein. Die Funde, die auf der St.-Loren-Insel gemacht wurden, waren, soweit sie aus den tiefsten Grabungsschichten stammen, rund 3000 Jahre alt.

1936 stellte das Naturgeschichtliche Museum von Amerika einen Betrag für paläontologische Forschungen auf Alaska zur Verfügung, und Geist, seit 193f6 Professor, der mit den Funden von der St.-Loren-Insel ein riesiges Museum in Fairbanks, Alaska, eingerichtet hatte, stellte sein Wissen und seine Kenntnisse in den Dienst der neuen Aufgabe und gilt heute als Kapazität auf diesem Gebiet. Einige Jahre will der heute 68jährige Forscher noch seinen Aufgaben widmen, bevor er sich zur Ruhe setzt.

Schuljahr 1957/58: Die Schule wird wieder fünftklassig. Da die Schülerjahrgänge 1 und 2 64 Kinder zählen, werden sie getrennt. Für den 2.Schülerjahrgang erhielt Hannerlore Stoll aus München den Beschäftigungsauftrag. Am 1.Februar 1958 wurde Frau Glatzl nach Unterfranken versetzt. Am 1.April 1958 trat die Lehrerin Berta Küfmann an ihre Stelle.

Schuljahr 1958/59: Am 1. September 1958 wurde Lehrer Franz Fischer als Schulleiter an die Schule Ramerberg versetzt. An seine Stelle trat Frau Gertrud Dimpflmeier aus Oberndorf. Frau Berta Küfmann wurde auf Antrag nach Siegsdorf berufen. Ihre Stelle übernahm LAA Irmgard Thiele aus Kleinhelfendorf. Der Lehrkörper zum Beginn des Schuljahres sah so aus:

Hans Jelko, Hauptlehrer

Alois Gilhuber, Lehrer

Gertraud Dimpflmeier, Lehrerin

Irmgard Thiele, LAA

Hannelore Stoll, LAA

Am 1.Januar 1959 war schon wieder ein Wechsel im Lehrkörper. Frau Thiele wurde nach Berglern, Ldkrs. Erding, versetzt. Die freie Stelle wurde von LAA Frl. Margot Rosenthal besetzt.

Schuljahr 1959/60: Am Anfang des Schuljahres besuchten 175 Schüler(innen) die Schule. Da für die Lin. Margot Rosenthal, die am 1. Oktober 1959 nach Engelsberg, Ldkrs. Traunstein, versetzt wurde, wegen Lehrermangels kein Ersatz kam, wurde die Schule wieder 4klassig geführt. Der Lehrermangel machte sich an unserer Schule besonders fühlbar, als Lin. Frau Dimpflmeier etwa 3 Monate erkrankte. Selbst als auch ap. Lin. Frl. Stoll zu gleicher Zeit 2 Wochen krank war, konnte die Regierung keine Vertretung stellen. Der ganze Unterricht wurde in dieser Zeit von den verbleibenden 2 Lehrkräften geführt.

Schuljahr 1960/61: Die Schule wird mit 182 Kindern vierklassig. Jeweils 2 Schülerjahrgänge werden zu einer Klasse zusammengefasst. Die Lehrer blieben dieselben. Am 22. September1960 wurde die Schulpflegschaft gewählt.

Schuljahr 1961/61: Die Schule blieb trotz eines Schülerstandes von 191 vierklassig.

Erste Umbaupläne 1962

Am 2. Februar 196f2 gab es in einer Sitzung des Schulverbandsausschusses eine Aussprache über den Umbau des Schulhauses, den Bau eines Lehrerwohnhauses und die Regelung der Vermögensverhältnisse des Schulverbandes. Die Bauvorhaben zeichnen sich als notwendig ab, da Bachmehring zur Siedlungsgemeinde erklärt wurde. 50- 60 neue Siedlungshäuser sollen erstehen. Für die zu erwartende höhere Schülerzahl sollen aus der Dienstwohnung 2 Klassen geschaffen werden. Außerdem soll die Schule 1 Schulleiterzimmer, 1 Werkraum und 1 Schulküche erhalten. Anstelle der Trockenaborte soll endlich eine Spülklosettanlage eingebaut werden. Mit dem Bau der Kanalisation für das Siedlungsgebiet wurde bereits begonnen.

                Melanie Bichler

Schülerjahrgang, den bis dahin Schulleiter Alois Gilhuber geführt hatte. Alois Gilhuber wurde gleichzeitig auf Antrag nach Kircheiselfing versetzt und mit der Schulleitung beauftragt.

B) Schüler - Klassenbildung:

Schülerjahrgänge Knaben Mädchen insgesamt Lehrkraft

1 22 16 38 Keslmeier Inge 2 17 22 39 Goebel Elisabeth 3 13 14 27 Windmeier Franz 4 18 16 34 Kestlmeier Erwin 5+6 11+11 12+12 46 Jelko Hans 7+8 6+12 12+11 41 Reutemann Max 6 Klasse 110 115 225

Die Klassen 5/6 wurde bis zum 1.März in Vertretung von Rudolf Micheler, vom 1. März an von Alois Gilhuber geführt.

Da nach dem Ausbau eines Teiles der Schulleiterwohnung zu einem Klassenraum von 47 qm immer erst 5 Schulräume vorhanden waren, mussten sich ein häufiger Nachmittagsunterricht. Neben dem obligatorischen Kernunterricht wurde Kursunterricht in folgenden Fächern erteilt: Englisch, Kurzschrift, Photographieren, Technisches Zeichnen, Mathematik, Physik und Chemie.

Das vierte Schulhaus wird 1964/65 gebaut

Am 23.Juli 1964 begann der Aushub für das Kellergeschoß des neuen Schulhauses. Der Bau schritt sehr zügig voran. Bereits am 10. Dezember 1964 konnte das Richtfest gefeiert werden. Die neue Kircheiselfinger Volksschule sollte die erste Verbandsschule des Landkreises Wasserburg werden. Die Errichtung ist nur möglich durch das Einverständnis das Schulverbandes Evenhausen. Es war dem besonderen Einsatz des Oberlehrers Franz Schneider und das H. H. Pfarrers Melchior Hefter zu verdanken, dass verständliche Bedenken im Schulverband und in der Schulpflegschaft zerstreut wurden. Auf Vorschlag von H. H. Hefter wurde die Entscheidung über die Fusion nicht einer Bürgerversammlung überlassen, um eine starke Stimmungsmache von Gegnern der Fusion zu verhindern. Die Entscheidung trafen vielmehr allein der Schulverband und die Schulpflegschaft, die sich aus aufgeschlossenen Leuten zusammensetzen. Der Einsatz des Herrn Schneider und des H. H. Hefter sind dabei besonders zu würdigen. Oberlehrer Schneider verlor durch die Fusion seine Schulleiterstelle in Evenhausen. Das bedeutete für ihn zwar keine finanzielle Einbusse, aber immerhin den Verlust einer gewohnten Selbständigkeit und Entscheidungsfreiheit. Für Pfarrer Hefter ergab sich eine Erschwerung seiner seelsorgerischen Tätigkeit durch die Abwesenheit der Oberklassschüler. Durch ihren Einfluss gelang schließlich die Entscheidung für den Zusammenschluß der beiden Schulverbände.

Freilich wäre die Schülerzahl des Schulverbandes Kircheiselfing auch bald so hoch angestiegen, dass sie eine ausgebaute Schule gefüllt hätte, aber im Zuge der besonderen Förderung neuer Verbandsschulen wurden Neubauten für Verbandsschul- Neugründungen wesentlich höher bezuschusst. Dieser höhere Staatszuschuss - er belief sich auf etwa 45 % der Beukosten - ermöglichte erst dem Schulverband, dessen Gemeinden sich überwiegend aus landwirtschaftlichen Betrieben mit recht geringem Steueraufkommen zusammensetzen, den Bau des Schulhauses. Durch den Bau des neuen Schulhauses würde die Schulorganisation in 2 Schulsprengeln zugleich verbessert. Der Initator des Gedankens, die Schulgliederung der 2 Schulsprengel durch Vereinigung der Schulverbände und durch den Bau eines neuen Schulhauses zu verbessern, war Herr Schulrat Karl Haider. Durch Besichtigung neuer Schulen mit den Schulverbandsmitgliedern gelang es ihm, diese für seine Pläne zu erwärmen.












Mit der Planung wurde Diplomingenieur Hans Hiebl von Wasserburg beauftragt, weil der Schulverband sein Angebot, gemessen an der Zweckmäßigkeit und Stabilität, für das preiswerteste hielt. Das Schulgrundstück, der ehemalige Sportplatz, konnte von Georg Höhensteiger, Gastwirt in Eiselfing, um 18 DM pro qm erworben werden.

Das Schulhaus soll 9 Klassenzimmer, einen Werkraum mit Vorraum, einen Naturlehreraum mit Sammlungsraum und eine Schulküche mit Vorratskammer erhalten. Im Kellergeschoss soll außerdem ein kleines Photolabor Platz finden. Im Querbau soll die Turnhalle sein. Unter der Turnhalle sollen der Aushub und die Fenster für ein Lehrschwimmbecken vorbereitet werden, welches noch nicht gebaut werden kann, weil der Staat hierfür keinen Zuschuss gewährt. Ein solcher wäre nur zu erreichen gewesen, wenn für das Bad eine Frequenz von 64 Klassen hätte nachgewiesen werden können. Durch das neue Schulhaus kann ein vollwertiger Unterricht ( für besondere Fächer in Fachräumen) in Jahrgangsklassen erteilt werden.

Der 1. März 1965 nach Kircheiselfing versetzte Schulleiter Alois Gilhuber wurde von Herrn Architekten Hiebl eingehend über die Planung informiert und von ihm gebeten, wo nötig und möglich, noch Einfluß auf diese zu nehmen. Dies geschah vor allem für die Lage des Naturlehre- und Werkraums.

Schulleiter Gilhuber war in der Folgezeit vor allem bemüht, den Schulverband von der Notwendigkeit einer den Erfordernissen eines modernen Unterrichts entsprechenden Ausstattung der Schulräume zu überzeugen, da diese Einrichtungen aus dem Schulgebäude erst eine Schule machten. Er beantragte eine für die damaligen Verhältnisse sehr moderne, in die Zukunft weisende Ausstattung, die bis heute nach 30 Jahren zu einem großen Teil nach Verwendung findet.

Gesamtaufstellung für die Baukosten der neuen Schule

I. Kosten des Baugrundstückes: Kaufpreis des Grundstückes, Nebenkosten und Beträge für öffentliche Versorgungseinrichtungen 54.800,00 DM II. Reine Baukosten: 857.595,90 DM III. Außenanlagen: 28.000,00 DM IV. Baunebenkosten: 25.631,00 DM V. Sonderkosten: Beleuchtungskörper, Einbauschränke (Schaukästen), Turnhallenverkleidung (Klinker u. Holz), Vorhänge 34.730,00 DM zusammen 1.032.757,30 DM

Finanzierung: Eigenleistung 150.000,00 DM Staatszuschuss 450.000,00 DM Darlehen 470.000,00 DM 1.070.000,00 DM

Aufteilung der Eigenleistungen: Gde. Aham 34.9 % 52.350,00 DM Gde. Bachmehring 45,1 % 67.650,00 DM Gde. Freiham 16,4 % 24.600,00 DM Gde. Schönberg 3,6 % 5.400,00 DM 150.000,00 DM

Für die gesamte Einrichtung wurden am 6. Mai 1965 146.624 DM veranschlagt und vom Schulverband genehmigt:

Einrichtung für alle Schulzimmer 21.198,00 DM 2 Lehrmittelzimmer 4.431,00 DM Schulleiterzimmer 1.323,00 DM Werkraum 15.721,00 DM Küche und Nebenraum 18.401,00 DM Naturlehreraum 14.400,00 DM Naturlehregeräte 28.623,00 DM Turnhalleneinrichtung 20.000,00 DM Sonstige Gerätschaften 21.800,00 DM

Preise von 1965 im Vergleich zu Preisen von 1995:

1 Schulbank 1965: 70,00 DM 1995: ca. 300 DM 1 Schülerstuhl 23,60 DM ca. 120 DM 1 Lehrerpult 170,00 DM ca. 550 DM 1 Klappschiebetafel 613,00 DM ca. 2.200 DM

Schuljahr 1965/66: Am Anfang des Schuljahres ist der Schulhausbau bis auf die Malerarbeiten und die Beleuchtungsinstallation im wesentlichen fertiggestellt. Bis zur Einweihung des neuen Schulhauses wird der Unterricht im alten Schulhaus weitergeführt. Die Schulen Kircheiselfing und Evenhausen werden gleich am Anfang des Schuljahres zusammengelegt. Es entstehen dadurch 8 Klassen. (Siehe Regierungsmitteilung auf nächster Seite)

           Sabine Obermaier

Fortsetzung folgt........