1963: Unterschied zwischen den Versionen
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+ | Vor wenigen Wochen wurde auf dem Eiselfinger Pfarrfriedhof der im Alter von 75 Jahren verstorbene Paläontologe, Archäologe und Forscher für Eskimo-Kulturen, Dr. Otto W. Geist, zur letzten Ruhe gebettet, Fern seiner Wirkungsstätte in Alaska war. Dr. Geist während eines Aufenthaltes in der bayrischen Heimat einer schweren Krankheit erlegen. Den Angehörigen ins jetzt ein Artikel zu, der in der Eskimo und Indianerzeitung „Tundra-Times“ in Fairbanks, Alaska, erschien und in dem der aus Kircheiselfing stammende Forscher als besonderer Freund der Eskimos gewürdigt wird. Außerdem schilderte der Bericht einige Episoden aus dem Leben Dr. Geists, die sicher auch für seine Freunde hier von Interesse sind. Redakteur Howard Rock schreibt: | ||
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+ | Am 2. August 1963 ist Otto William Geist, ein großer Freund der am der Arktis-Küste lebenden Eskimos, in München Deutschland verstorben. Jahrelang waren die archäologischen Fundstätten des nördlichen Alaska seine Jagdgründe. Trotzdem war er erstaunlicherweise vor dem Juli 1961 noch nie in Point Hope gewesen. Es gefiel ihm dort sofort.“Wissen Sie, Point Hope am Eismeer ist so ganz anders. Es hat eine eigene Atmosphäre. Man kann sein Alter direkt spüren, das geradezu Antike daran. Es wäre gar kein schlechter Ort, um hier zu leben“, sagte Otto in seiner angenehmen, leisen, deutsch akzentuierten Sprechweise. | ||
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+ | Otto William Geist, Paläontologe, Naturforscher und | ||
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+ | Nach einem längeren Forschungsgang wurden wir hungrig. Wir begaben uns zur Point-Jagdhütte zum Mittagessen, schwer beladen mit alten Tierschädeln und Knochen. Im Jagdhaus aßen wir eine herzhafte Mahlzeit, die aus einem Caribou-Eintopf bestand. „das ist wirklich gut, kann ich noch eine zweite Portion haben?“, fragte Otto Frances, die Eskimoköchin des Gerichts und Ehefrau von Allen Rock, dem Eigentümer des Jagdhauses. Mit größtem Vergnügen leerte Otto auch die zweite Schüssel. Er hatte einen herrlichen Appetit. | ||
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+ | Als er aufgegessen hatte, sagte Frances zu dem jungen Eskima-Mädchen, das uns bediente, in der Eskimosprache:“Frag’ mal den ‚ataata’ (das bedeutet Opa oder Großväterchen), ob er noch ein Stück Torte haben möchte“. „Nein, nein, ich möchte keinen Kuchen. Ich bin jetzt zu satt“, protestierte Otto. Frances und das Mädchen waren so erstaunt, dass sie in Eskimo fragten: „Wieso konnte er das verstehen?“ Wir schauten uns an und brachen in lauter Gelächter aus. „Ja, ich wusste, worüber ihr gesprochen habt. Ganz besonders hat mit der Teil Eurer Unterhaltung gefallen, in dem Ihr von dem ‚Opa’ spracht“. Otto strahlte. Während vor vielen Jahre, in denen er Umgang mit Eskimos hatte, hatte er deren Sprache erlernt und sie sehr gut verstehen, was bei den Eskimos große Freude auslöste. | ||
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+ | Der Artikel beschreibt dann die Herkunft Dr. Geists aus einer kinderreichen Lehrersfamilie aus Kircheiselfing:“Otto wurde am 27. Dezember 1888 geboren. Als junger Mann diente er zwei Jahre in der deutschen Armee, um dann bald nach Amerika auszuwandern. Er stand unter General John J. Pershing an der mexikanischen Front. 1924 kam er nach Alaska und arbeitete auf Flußdampfern und in Bergwerken. Während dieser Zeit begann er | ||
+ | sich für die handwerkliche Kunst der Eskimos zu interessieren. Er traf mit dem Naturforscher Alaus Murie zusammen, der ihn wiederum mit Charles Bunnell, dem Präsidenten der jungen Universität von Alaska, bekannt machte. Geist studierte bei Bunnhell, der ihm das Rüstzeug für die Karriere als Paläontologe und Archäologe mitgab. | ||
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+ | ''Geschrieben von Andreas Mitterer und Thomas Beham aus der Wasserburger Zeitung vom 25. September 1963 '' | ||
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Aktuelle Version vom 1. Dezember 2009, 13:55 Uhr
Bei den Eskimos hieß er „Rundköpfiger Wal“
In Kircheiselfing trug man Prof. Dr. h. c. Otto Geist zur letzten Ruhe
Obing, Ein vor allem auch in Obing und Umgebung bekannter Mann, der Bruder des hiesigen Fotografen Geist, Herr Otto W. Geist, ist dieser Tage in München, im Nymphenburger Krankenhaus, gestorben. Geist, der in der Neuen Welt zu hohen Ehren kam, erreichte ein Alter von 74 Jahren. Erst im Jahre 1957 noch war ihm von der Universität Alaska der Titel eines Dr. h. c. verliehen worden.
Professor Geist wurde geboren in Kircheiselfing, Kreis Wasserburg, wo sein Vater lange Jahre als Oberlehrer wirkte; dort auch wuchs er im Kreise zahlreicher Geschwister auf. Eine seiner Schwestern heiratete den späteren Oberlehrer Maier aus Palling. Es war dem jungen Otto Geist gewiss nicht an der Wiege gesungen worden, dass er eines Tages im fernen Alaska zu solchen Ehren kommen würde.
Er war noch sehr jung, dieser Otto, als er nach der Staaten auswanderte, um nach Gold zu suchen. Doch schon bald suchte er nach anderen Dingen: Nach den Überresten ausgestorbener Tierarten. Auf diesem Gebiet wurde er bald zum anerkannten Experten. Allein für die Universität Alaska katalogisierte er über hunderttausend wertvolle Einzelstücke, die er entweder selbst in den Eis- und Schneefeldern Alaskas gefunden hatte oder die ihm von getreuen Mithelfern gebracht wurden. Während seiner Forschungstätigkeit weilte er viele Jahre unter den Eskimos; er wurde so sehr einer der ihren, dass ihn ein Stamm regelrecht aufnahm und ihm den Titel „Rundköpfiger Wal“ verlieh. Am rechten Arm trug er die Stammestätowierung. Geist hat über seine Erlebnisse bei den Eskimos ein eigenes Buch geschrieben, das 1936 herauskam und heute schon zur völkerkundlichen Standardliteratur zählt.
Seine Funde, seine Aufzeichnungen, seine Katologisierungen machten den Mann aus Kircheislfing in Oberbayern in Fachkreisen zum berühmten Gelehrten. Schon vor langer Zeit wurde er zum ordentlichen Professor für Archäologie an sder Universität Alaska ernannte, 1957 wurde ihm in feierlicher Weise der Ehrendoktor verliehen. Darüber vergaß er nie seine Heimat: Er blieb mit seinen Geschwistern zuhause stehts in Briefwechsel. Es war ihm eine besondere Freude, seiner Heimatgemeinde ein neues Glockengeläute schenken zu können. 1957 verlieh ihm Kircheislfing das Ehrenbürgerrecht - Geist befand sich zu jener Zeit, nach 48 Jahren zum ersten mal wieder, in Deutschland. 1962 konnte er persönlich an der Weihe „seiner“ Glocken teilnehmen. Eine Rückkehr nach Alaska sollte ihm nicht mehr beschieden sein; der durch zahlreiche Strapazen doch mehr, als er, der Forscher, das wahr haben wollte, mitgenommene Körper machte nicht mehr mit. Ruhig ist er in München entschlafen.
In seinem Heimatdorf Kircheislfing trug man ihn zur letzten Ruhe. Bürgermeister Dallmeier würdigte Leben und Werk des Heimgegangenen, des Ehrenbürgers Otto Geist. Auch Vertreter der Paläotologischen Sammlungen der Universität München waren zugege; für die Universität Alaska war in deren Auftrag der Leiter der Ethnografischen Abteilung des Nationalmuseums Kopenhagen gekommen. Aucg das Amerikanische Kosulat in München hatte einen Vertreter entsandt. In allen Ansprachen, auch in jener des Geistlichen, klang die hohe Wertschätzung auf, die man dem Forscher Geist jederzeit entgegengebracht hatte.
Unter den Klängen des bayrischen Defiliermarsches wurde der Sarg in die Erde gesenkt. Drei Böllerschüsse hallten über den Friedhof. Kircheislfing hat mit Geist seinen wohl berühmtesten Sohn verloren.
Aus dem Trostberger Tagblatt vom 20. August / 21. August 1963
Vera Meder , Stefanie Höhne
Ein großer Freund der Eskimos
Eine Eskimo-Zeitung würdigte das Wirken Dr. Otto Geists
Vor wenigen Wochen wurde auf dem Eiselfinger Pfarrfriedhof der im Alter von 75 Jahren verstorbene Paläontologe, Archäologe und Forscher für Eskimo-Kulturen, Dr. Otto W. Geist, zur letzten Ruhe gebettet, Fern seiner Wirkungsstätte in Alaska war. Dr. Geist während eines Aufenthaltes in der bayrischen Heimat einer schweren Krankheit erlegen. Den Angehörigen ins jetzt ein Artikel zu, der in der Eskimo und Indianerzeitung „Tundra-Times“ in Fairbanks, Alaska, erschien und in dem der aus Kircheiselfing stammende Forscher als besonderer Freund der Eskimos gewürdigt wird. Außerdem schilderte der Bericht einige Episoden aus dem Leben Dr. Geists, die sicher auch für seine Freunde hier von Interesse sind. Redakteur Howard Rock schreibt:
Am 2. August 1963 ist Otto William Geist, ein großer Freund der am der Arktis-Küste lebenden Eskimos, in München Deutschland verstorben. Jahrelang waren die archäologischen Fundstätten des nördlichen Alaska seine Jagdgründe. Trotzdem war er erstaunlicherweise vor dem Juli 1961 noch nie in Point Hope gewesen. Es gefiel ihm dort sofort.“Wissen Sie, Point Hope am Eismeer ist so ganz anders. Es hat eine eigene Atmosphäre. Man kann sein Alter direkt spüren, das geradezu Antike daran. Es wäre gar kein schlechter Ort, um hier zu leben“, sagte Otto in seiner angenehmen, leisen, deutsch akzentuierten Sprechweise.
Otto William Geist, Paläontologe, Naturforscher und Archäologe, befand sich in seinem Element, wenn er in vorgeschichtlichen Bezirken seiner geliebten Arbeit nachgehen konnte. Als er in den alten Ruinen des frühgeschichtlichen Tiqiqahq, jetzt unter dem Namen Point Hope bekannt, umherwanderte, bereitete ihm das eine außerordentliche Freude. wir gingen durch die Ausgrabungsfelder, wo sich Otto Geist für die Dinge begeisterte, die die Schatzsucher als unbrauchbar fortgeworfen hatten. Worum es sich handelte? Nun, um die eingedrückten Schädel von Polarbären, um Hundeschädel und andere tierische Knochen. Den Schädel eines Eisbären aufhebend, meint er: „Es ist ein Jammer, dass seine Kieferknochen fehlen. Wenn dann darin noch die Fangzähne währen, wäre es einfach herrliches Exemplar. Dieses Tier hat vor sehr langer Zeit gelebt. Nach einem längeren Forschungsgang wurden wir hungrig. Wir begaben uns zur Point-Jagdhütte zum Mittagessen, schwer beladen mit alten Tierschädeln und Knochen. Im Jagdhaus aßen wir eine herzhafte Mahlzeit, die aus einem Caribou-Eintopf bestand. „das ist wirklich gut, kann ich noch eine zweite Portion haben?“, fragte Otto Frances, die Eskimoköchin des Gerichts und Ehefrau von Allen Rock, dem Eigentümer des Jagdhauses. Mit größtem Vergnügen leerte Otto auch die zweite Schüssel. Er hatte einen herrlichen Appetit.
Als er aufgegessen hatte, sagte Frances zu dem jungen Eskima-Mädchen, das uns bediente, in der Eskimosprache:“Frag’ mal den ‚ataata’ (das bedeutet Opa oder Großväterchen), ob er noch ein Stück Torte haben möchte“. „Nein, nein, ich möchte keinen Kuchen. Ich bin jetzt zu satt“, protestierte Otto. Frances und das Mädchen waren so erstaunt, dass sie in Eskimo fragten: „Wieso konnte er das verstehen?“ Wir schauten uns an und brachen in lauter Gelächter aus. „Ja, ich wusste, worüber ihr gesprochen habt. Ganz besonders hat mit der Teil Eurer Unterhaltung gefallen, in dem Ihr von dem ‚Opa’ spracht“. Otto strahlte. Während vor vielen Jahre, in denen er Umgang mit Eskimos hatte, hatte er deren Sprache erlernt und sie sehr gut verstehen, was bei den Eskimos große Freude auslöste.
Der Artikel beschreibt dann die Herkunft Dr. Geists aus einer kinderreichen Lehrersfamilie aus Kircheiselfing:“Otto wurde am 27. Dezember 1888 geboren. Als junger Mann diente er zwei Jahre in der deutschen Armee, um dann bald nach Amerika auszuwandern. Er stand unter General John J. Pershing an der mexikanischen Front. 1924 kam er nach Alaska und arbeitete auf Flußdampfern und in Bergwerken. Während dieser Zeit begann er sich für die handwerkliche Kunst der Eskimos zu interessieren. Er traf mit dem Naturforscher Alaus Murie zusammen, der ihn wiederum mit Charles Bunnell, dem Präsidenten der jungen Universität von Alaska, bekannt machte. Geist studierte bei Bunnhell, der ihm das Rüstzeug für die Karriere als Paläontologe und Archäologe mitgab.
Geschrieben von Andreas Mitterer und Thomas Beham aus der Wasserburger Zeitung vom 25. September 1963
Ein großer Freund der Eskimos
Eine Eskimo-Zeitung würdigte das Wirken Dr. Otto Geists
(Schluß) In einer Eskimo- und Indianerzeitung in Fairbanks, Alaska, erschien, wie berichtet, ein Artikel des Redakteurs Howard Rock, der zum Gedenken an den Verstorbenen, aus Kircheiselfing gebürtigen Professor Dr. Otto W. Geist Episoden aus dem Leben des Forschers schildert, vor allem einen Besuch in dem frühgeschichtlichen Point Hope am Eismeer. Wir bringen nachfolgend Fortsetzung und Schluß. „Otto W. Geist begann Expiditionen in der Arktis zu unternehmen. Er sammelte große Mengen archäologischer Fundstücke und prähistorischer Gegenstände, die er alle seiner geliebten Universität zukommen lies. Er ist an hervorragender Stelle dafür verantwortlich, dass Museum der Universität Alaska heute ein derart großes Ansehen genießt. Das Museum besitzt eine der größten archäologischen Eskimo-Sammlungen der Welt. Ein Wesentlicher Teil dieser Sammlung stammt von der St.-Lorenz-Insel, wo Otto Geist beinahe neun Jahre lang Ausgrabungen leitete. Während dieser Zeit entdeckte er auch seine Vorliebe für die Lebensweise der Eskimos. Er wohnte mit ihnen zusammen, aß und jagte mit ihnen, und lernte den Eskimo-Speisezettel schätzen. Während der ersten Tage seines Aufenthaltes in Point Hope fragte Otto Geist deshalb beiläufig: „ Wann werde ich einmal eine Eskimo-Mahlzeit bekommen?“ Ich betrachte das als Scherz, doch er wiederholte die Frage noch ein paarmal. Ich sagte daher: „ Soll das heißen, dass Sie „Muktuk“, „Saal“-Öl und ähnliches haben möchten?“ - „ Ja natürlich. Glauben Sie, ich hätte die ganze Zeit über gescherzt?“, war die Antwort.
Eines Tages erzählte ich Frances noch vor dem Mittagessen, wir wollen als Mittagsmahlzeit sehr gern etwas „Muktuk“, Seehundöl und Wahlfleisch haben. Ihr Gesichtsausdruck schien zu sagen: „ Ich habe ja wirklich schon viel gehört, aber das …?“ Ungeachtet dessen erfüllte sie unseren Wunsch. Otto und ich begannen zu essen. Je länger wir speisten, desto öfters warfen Frances und die anderen Anwesenden abschätzende Blcike auf Otto. Bald jedoch begannen sie zu lachen und sagten in ihrer Eskimosprache: „ Das kann doch einfach nicht wahr sein.“ Von da an hatten Frances und ihre Hilfskräfte immer einen riesigen Spaß, wenn sie Otto mit Eskimo-Mahlzeiten bedienen konnten. Otto W. Geist war seinem ganzen Wesen nach ein wirlicher Humanist. Mit seiner Weltanschauung errang er die Achtung der Eskimos, denen er wiederum seine Achtung zollte. Die Folge war eine uneeingeschränkte, gute Freundschaft. Selbstverständlich zeigte Otto auch stehts größtes interesse für Eskimoprobleme. So gehörte er auch zu den Zuhörern bei einer Zusammenkunft der Einwohner von Point Hope mit hohen Beamten der „Atom-Energie-Kommission“, die bezüglich eines bestimmten Projektes im Juli 1961 stattfand. Diese Zusammenkunft war spannungsgeladen und die Einwohner stellten sehr unangenehme-eindringliche Fragen. Eine Vorankündigung hatte die Dorfbewohner davon in Kenntnis gesetzt, dass due Versammlung eine Dauer von etwa eineinhalb Stunden haben würde. In Wirklichkeit vergingen viereinhalb Stunden Während der Zusammenkunft sagte ein alter Mann:„Mich geht das nicht mehr an. Ich bin jetzt ein alter Mann und werde nicht mehr lange leben. Aber ich muss mich ja doch um die Zukunft der Kinder von Tiqiqahq kümmern.“ Nachdem die Versammlung beebdet war, beeindruckt: „Wer wagt es jetzt noch zu sagen, die Eskimos würden sich nicht für ihre rechte einsetzten?“ Otto W. Geist war ein wirklicher Freund der Eskimos. Es macht ihm Freude, mit ihnen beisammen zu sein. Die Einwohner von Point Hope beeindrucken ihn besonders wegen ohrer Verbundenheit mit der Ueberlieferung, mit ihrer Verbundenheit mit der sie acuh heute noch pflegen. Eines Tages marschierten wir in östlicher Richtung, bis wir uns etwa eine Meile außerhalb des Ortes befanden. Dort liegen die großen Ruinen einer vorgeschichtlichen Ansiedlung, „Iqiutak“ genannt, wo man die Ureberreste von etwa 800 Grasnarben-Iglus zählen kann. Die Stelle befindet sich in einer Senke zwischen dem Strand einer großen und einer kleinen Lagune in Richtung des jetztigen Ortes Point Hope. Otto ließ seine Gedanken in die Vergangenheit zurückschweifen: „Im Geiste sehe ich die große Geschäftigkeit in diesem alten Dorf. Jagende Männer, Frauen, die Fleisch schneiden__ Menschen überall. Kannst du dir vorstellen, wie hier die Kinder an den lagunen spielten und sich ihres Lebens freuten?“ Otto W. Geist war ein Mann tiefsten Verständnisses für die Eskimos.
Das die Eskimos dieses Verständnis zu würdigen wussten und wissen, zeigt nicht zuletzt dieser Bericht
Wasserburgeer Zeitung, am 27. September 1963
von Tanja Gießibl und Maria Müller