Pfarrkirche St. Rupertus: Unterschied zwischen den Versionen

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In der Schulchronik der Volksschule fand sich ein Blatt mit der Zusammenstellung der '''[[Ausgaben für die Pfarrkirche Eiselfing]]''' von 1922 bis 1931.
 
In der Schulchronik der Volksschule fand sich ein Blatt mit der Zusammenstellung der '''[[Ausgaben für die Pfarrkirche Eiselfing]]''' von 1922 bis 1931.
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Aus dem Hagger-Wasserburger Sparkassenkalender von 1949 stammt die folgende Geschichte über die Heimkehr der Glocken in die Kirche:
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[[Bild:Glocken.jpg|Heimkehr der Glocken nach Kircheiselfing nach dem 2. Weltkrieg]]

Aktuelle Version vom 28. August 2010, 08:56 Uhr

Die Pfarrkirche St. Rupertus zu Eiselfing

Zwar weist die Tradition auf einen frühen Kirchenbau hin, der bisher unbelegten Annahmen zufolge schon von Bischof Rupert von Salzburg am Beginn des 8. Jahrhunderts geweiht worden sein soll. auf sicherem Boden befinden wir uns erst im 10. Jahrhundert, als nach 927 Ottokar Eiselfing mit Kirche, Zehent und Gebäudlichkeiten im Tausch erhält. Da die Kirche damals schon den Rang einer Taufkirche innehatte, darf eine herausragende Stellung und frühe Gründung angenommen werden. Über Größe und Aussehen dieser ältesten Kirche von Eiselfing gibt es keine Hinweise. Man darf aber annehmen, daß Teile der romanischen Kirche im heutigen Chor, in der Südwand und im Turm verborgen sind. Beobachtungen während Bauarbeiten zwischen 1857 und 1865 sollen ergeben haben, daß die Grundmauern von beträchtlicher Stärke aus Findlingen und Bruchsteinen (z.T. heute noch sichtbar) bestanden und länglich schmale Fensteröffnungen ("fußbreit", also ca. 30cm) aufwiesen. Unklar bleibt auch, welche bauliche Gestaltung zwischen der romanischen "Urkirche" und dem heutigen gotischen Kirchenbau liegt, da etwa Turm und Langhaus um 1250 Veränderungen erfahren haben. Als sichtbarer Beweis hierfür wird der Fries aus kleinen Bogenblenden an der Nord-, Süd- und Ostseite des Turmes angeführt. Dieser Fries, der bereits leicht spitzbogig schließt, dürfte aus der Mitte des 13. Jahrhunderts stammen. Genauere Aufschlüsse hätten Untersuchungen während der letzten Renovierung 1969 erbringen können, doch unterblieben seinerzeit diese Maßnahmen. Gegen Ende des 15. Jahrhunderts erfolgte der Umbau im spätgotischen Stil, wobei die Streben und Pfeiler nach innen verlegt sind. Auffallend an der Ausführung ist, daß die Achsen im Langhaus auf der Nord- und Südseite um eine halbe Jochbreite verschoben sind, so daß den Fenstern der einen die Pfeiler der anderen Seite gegenüberstehen. Als ältestes Vorbild hierfür kann die Burgkapelle St. Aegidien in Wasserburg gelten, weitere Beispiele hierfür sind dann St. Achatz und Michaelskapelle in Wasserburg, für deren beider Bau der Wasserburger Meister Wolfgang Wieser verantwortkich zeichnet. Die Verschiebung der Pfeilerachsen, aber auch die Kapitelle mit dem aufsitzenden Rippen deuten auf W. Wieser wenigstens als Mitbaumeister der Eiselfinger Kirche hin. Von der spätgotischen Innenausstattung aber hat sich außer wenigen Stücken nichts erhalten, da die Barockisierung und schließlich die Neugestaltung im Stil der Neugotik (1865) gründlichste Arbeit geleistet haben. Durch die letzte Renovierung von 1969 wurde der gotische Raumcharakter wieder betont. Dabei konnten auch im Presbyterium bedeutende Fresken wie das Gabelkreuz mit Assistenzfiguren und das gotische Zifferblatt freigelegt werden. 1859-60 wurde die Kirche um etwa 1,5 Joche nach Westen verlängert. 1764 hatte die Kirche einen Spitzturm erhalten, der 1891 durch den heute so markanten abgestuften oder verzopften Zwiebelturm ersetzt wurde. Innenausstattung Von der alten gotischen Ausstattung haben sich nur wenige Einzelstücke erhalten wie etwa der achteckige Taufstein aus Rotmarmor oder die kleine, bogenförmige Fayence- Platte über der Sakristeitüre, die die Grabinschrift für Vincenz Bosch (gest. 1496) darstellt. Bei der Renovierung von 1969 wurden im Chor Wandmalereien freigelegt, die jedoch zeitmäßig nicht zusammengehören. In einem Feld ist ein Gabelkreuz mit Maria und Johannes sowie einem Bischof dargestellt, in dem man vielleicht den Hl. Rupertus sehen darf. Dieses Fresko gehört in die Zeit um 1350, während die darüberliegende Uhr im Spitzbogen erst um 1500 entstanden sein dürfte. Gotisch sind auch die gemalten Apostelkreuze (nach einem freigelegten Kreuz im Chor überall nachgestaltet). Bemerkenswert sind noch zwei auf Holz gemalte Heiligenbilder, die ebenfalls bei der letzten Renovierung in den Empiretabernakel eingearbeitet wurden und der Spätgotik angehören. In der Unterschrift zum Hl. Florian sind die Ziffern 0.9 zu erkennen, denen im Gegenstück der Hl. Cordula eine 1. (nicht sichtbar) 5. (sofern nicht als S = Sancta zu lesen) entspricht und damit die Entstehungszeit auf 1509 festlegen würde. Schließlich sei noch die Figur des Hl. Leonhard erwähnt, die nach Aufbau und Ausdruck ebenfalls der Gotik angehört. Gotisch, aber nicht unmittelbar von Eiselfing stammend, sind auch die drei Schlußsteine mit dem Spruchband, die über dem Haupteingang eingemauert sind. Der Christuskopf, der Löwe und das Fabelwesen wurden im Kirchhof von St. Achatz ausgegraben und wohl bei der Verlängerung der Kirche 1859-60 über dem Westportal eingemauert. Der überwiegende Teil der Kirchenausstattung gehört jedoch in die Zeit des Barock, angefangen von der Kreuzigungsgruppe, die den Blickfang im Chor bildet über das einstige Altarbild, das jetzt über dem Tabernakel hängt und die Taufe des Bayernherzogs Theodo durch Bischof Rupert von Salzburg (signiert Schinagl 1677) darstellt. Zur Bruderschaft zu den Hl. Sieben Zufluchten gehörte ein eigener Bruderschaftsaltar, dessen Altarbild heute an einem der hinteren Pfeiler hängt. Barock sind schließlich auch die Figur des Hl. Aloisius, die großen, ovalen Apostelbilder, der Kreuzweg und die Fihuren von Johannes d. Täufer und Hl. Nikolaus (aus der Filialkirche Freiham bzw. der St. Nikolaus-Kirche zu Kerschdorf stammend). Das bedeutendste Kunstwerk der Eiselfinger Kirche ist wohl die Pietà von Ignaz Günther, dem bekannten Künstler des Rokoko, dessen Werke u.a. in Altenhohenau, Griesstätt, Attel und vor allem in Rott zu finden sind. Die Rückseite der fast lebensgroßen Figurengruppe aus Lindenholz trägt den Vermerk: "Ign. Günther 1758 ex (cudit)" "Aug. Demel Pict.", der die Zusammenarbeit zwischen Ignaz Günther und dem Faßmaler Augustin Demel dokumentiert. Vorbild für die Eiselfinger Pietà, zu der ursprünglich eine gemalte Passionslandschaft gehört haben dürfte, ist eine fast lebensgroße Wachspietà des Antonio Aondio d. J., heute in der Dreifaltigkeitskirche in München. Während von der neugotischen Ausstattung der Kirche nur noch die Ewig-Licht-Ampel vor dem Tabernakel zeugt und die Figuren und Altäre auf dem Pfarrspeicher auf eine Wiederentdeckung warten, hat in unserem Jahrundert der Bildschnitzer Liedl von Stephanskirchen zwei Figuren für die Kirche geschaffen, Hl. Florian und Hl. Sebastian, denen man ihr geringes Alter nicht ohne weiteres ansieht.

(Quelle www.eiselfing.de) (Kein Zugriff mehr auf die Originalseite)

Weitere Quellen:

In der Schulchronik der Volksschule fand sich ein Blatt mit der Zusammenstellung der Ausgaben für die Pfarrkirche Eiselfing von 1922 bis 1931.

Aus dem Hagger-Wasserburger Sparkassenkalender von 1949 stammt die folgende Geschichte über die Heimkehr der Glocken in die Kirche:

Heimkehr der Glocken nach Kircheiselfing nach dem 2. Weltkrieg