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'''Das Galgenhölzl bei Straß (von A. Dollacker)'''
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Hinter der Ortschaft Straß, links der Bezirksstraße von Wasserburg nach Schnaitsee kurz vor ihrer Abzweigung von der Staatsstraße nach Salzburg liegt das Wäldchen „Galgenhölzl“.
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Über die Herkunft dieses Flurnamens zerbrach ich mir lange den Kopf, weil das ursprünglich zuständige Gericht Kling und auch das Nachbargericht Wasserburg, zu dem die Gegend um das genannte Wäldchen später kam, ihren Sitz viel zu weit von diesem hatten, als dass es als ehemalige Richtstätte in Betracht kommen könnte.
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Da klärte mich 1907 der alte Kaufmann Hauner vom Schnaitsee, den ich deswegen befragt hatte, dahin auf, dass an nach einer alten Überlieferung im Galgenhölzl bei Straß, d. h. an der dortigen Straßengabel der – von Wasserburg gerechnet – erst Viertelsgalgen des Gerichtes Kling stand und bezeichnete mir auch die Stellen an der Schnaitseer Straße, an denen die übrigen drei Viertelsgalgen gewesen sein sollen.
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Von dieser Einrichtung war mir bis dahin nichts bekannt; ich habe sie aber inzwischen auch in anderen Gegenden angetroffen und aktenmäßíg bestätigt gefunden, so dass die Haunersche Angabe zweifelsohne richtig war.
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Was war nun aber ein Viertelsgalgen? IN der guten alten Zeit wurden schwere Verbrechen, besonders Hoch – und Landesverrat, dadurch bestraft, dass der Henker den verurteilten Verbrecher zuerst köpfte, dann seinen Körper in vier Stücke zerhieb, und schließlich diese als „Rabenspeise“ zur Abschreckung der Untertanen an verschiedene Stellen, meist hart an der Landstraße, ausstellte. Zum Aufhängen, oder richtiger gesagt, zum Aufstecken der einzelnen Viertel des Hingerichteten diente je ein dauernd aufgerichteter Pfahl mit eiserner Spitze darauf und mit einem Rad um diese, was man Viertelsgalgen oder Galgensäule nannte, und davon haben manche anstoßenden Grundstücke ihren Namen erhalten.
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Aus: Die Heimat am Inn 4. Jahrg. 1930/31 Nr. 18 s.6
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'''Der Grenzstein (Verfasser unbekannt) '''Unweit Eiselfing war´s (wahrscheinlich Hafenham). Da ist eine Wiese, auf der man alle Abende eine flehentlich jammernde Stimme hörte. „Wo soll i ihn denn hintun? ... Wo soll i ihn denn hintun? ...“ Man erzählte, es handle sich um die Seele eines Bauern. Der habe zu Lebzeiten aus Habgier einen Grenzstein versetzt, um so seinen Grund zu vergrößern. Nun fände er im Grabe keine Ruhe, bis sich jemand seiner erbarme, und ihn erlöse. Dem koste es aber sein eigenes Leben.
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Allenthalben mied man die Nähe des unheimlichen Ortes zur Nachtzeit. Einmal aber musste ein Schneider mit seinem Gesellen und seinem Lehrbuben auf die Stör. Bis in die stäte hinein hatten die drei gearbeitet. Um nun schnell heimzukommen, gingen sie über die Wiese. Zur Vorsicht mahnte der Meister eindringlichst seine Begleiter, der fragenden Stimme beileibe nicht zu antworten. Sie setzten sonst ihr Leben aufs Spiel. Kaum hatten die drei die Wiese betreten, da hörten sie bald hinter, bald vor, bald neben sich die bittend jammernde Stimme: „Wo soll i ihn denn hintun? ... Wo soll i ihn denn hintun?“ ... Von Schaudern ergriffen, gingen sie fürbass. Doch die flehende Stimme folgte ihnen auf dem Füße... „Wo soll i ihn denn hintun?... Wo soll i ihn denn hintun?...“ der Geselle nahm seinen ganzen Mut zusammen und sagte: „ Da, wo du ihn wegto hast, da tust ihn wieder hi`,““... mit einem Schlage hörte der Spuk auf. Der Schneidergeselle aber, der sich das Herz nahm, die arme Seele zu erlösen, lag am siebten Tage auf der Totenbahre.
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Aus: Die Heimat am Inn 4. Jahrg. 1930/31 Nr. 17 S.7
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'''Der Geisterhund von Hafenham (erzählt von Eva Dallmeier)'''
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Es war in der Zeit, als die Geister noch mehr Macht hatten über die Lebenden dieser Erde als heute. Besonders nach dem Gebetläuten konnten sie schalten und walten, wie es ihnen beliebte, dermaßen, dass nur ganz mutige Männer, die zudem ein ganz reines Gewissen hatten, nach dem Aveläuten aus dem Haus zu gehen wagten.
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Da sollte ein Hafenhamer Bauer eines Abends noch nach Freihem kommen. Weil er ein beherzter Mann war und sich frei von Schuld fühlte, überwand er die warnende Stimme in seinem Inneren, die ihn von diesem Abenteuer zurückhalten wollte. Als er so fürbass schritte und an den Rand des Hafenhammer Holzes kam, sah er plötzlich aus dem Finstern einen großen Hund mit glühenden Augen auftauchen, der schnurstracks auf ihn zukam. Eisiger Schrecken lämhte die Gliederdes Bauern. Da schlüpfte gar der Hund durch die Füße des Mannes und trug ihn auf seinem Rücken durch den Wald. Am Waldesrande stellte der Hund den Bauern wieder ab. Ganz verlegen stammelte der Bauer ein „Vergelt´s Gott“. Da war der Hund aber schon in der Finsternis verschwunden.
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'''Spuk beim Baumann in Thalham (Mündliche Überlieferung)'''
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Um das Jahr 1860 oder 1870 soll es beim Baumann in Thalham schwer gespukt haben. Darüber erzählt man sich folgendes:
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Das Kindermädchen des Bauern Baumann befasste sich mit der Lektüre schlechter Bücher (wahrscheinlich Zauberbücher). Es konnte diese Bücher nicht mehr rückwärts lesen und war damit dem Teufel verfallen. Eines Tages war das Dienstmädchen samt Kinderwagen und Kind verschwunden. Später fing es an, im Haus zu spuken. Alle Kühe kamen ohne Beschädigung der Ketten von diesen los und rannten wild im Stall umher. Dies war umso erstaunlicher, als die Knebel der Ketten durch hölzerne Scheiben gegen ein Durchschlüpfen durch die Kettenringe gesichert waren. Diese hölzerne Scheibe aber lagen fein säuberlich auf dm Wassergrand aufgeschichtet. Als dieses Unerklärliche sich öfter wiederholte, getraute sich schließlich nur noch Neuhäusler Lenz (später in Kerschdorf wohnhaft), die Kühe anzuhängen. Außerdem gingen die Holzschuhe selbständig auf der Kellerstiege, die Bierflaschen tanzten auf deren Stufen.
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'''Spuk am Galgenhölzl (erzählt von S. Reiter, Eiselfing)'''
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Ein Mann ging eines Nachts nach Hause. Sein Weg führte ihn durch das Galgenhölzl. Er sah, dass ein Gehenkter am Galgen hing. Als er gerade vorbeigehen wollte, rief ihm dieser zu: „Du hast Glück, dass du geweihten Wein getrunken hast, sonst wär´s um dein Leben gefehlt“! Der Mann erschrak furchtbar und rannte, so schnell er konnte, heim. Er war nie mehr zu bewegen, durch das Galgenhölzl zu gehen.
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'''Das freundliche Licht (erzählt von S. Reiter, Eiselfing)'''
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Der Schöberlbauer von Hafenham und seine Frau, die Eltern der Erzählerin, fuhren einmal mit einem Pferdfuhrwerk nach Pittenham bei Babensham. Auf der Heimfahrt kamen sie bei Nacht durch das Penzinger Holz. Plötzlich näherte sich ihnen durch den Wald ein Licht. Es kam bis ans Fuhrwerk und setzte sich auf die Spitze des Kumts eines Pferdes. Es blieb dort bis zum Ausgang des Waldes war es wieder verschwunden.

Aktuelle Version vom 22. September 2009, 12:50 Uhr

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Vielen Dank für Ihr Verständnis.


Sagen und Legenden um Eiselfing:

Das Galgenhölzl bei Straß (von A. Dollacker)

Hinter der Ortschaft Straß, links der Bezirksstraße von Wasserburg nach Schnaitsee kurz vor ihrer Abzweigung von der Staatsstraße nach Salzburg liegt das Wäldchen „Galgenhölzl“. Über die Herkunft dieses Flurnamens zerbrach ich mir lange den Kopf, weil das ursprünglich zuständige Gericht Kling und auch das Nachbargericht Wasserburg, zu dem die Gegend um das genannte Wäldchen später kam, ihren Sitz viel zu weit von diesem hatten, als dass es als ehemalige Richtstätte in Betracht kommen könnte. Da klärte mich 1907 der alte Kaufmann Hauner vom Schnaitsee, den ich deswegen befragt hatte, dahin auf, dass an nach einer alten Überlieferung im Galgenhölzl bei Straß, d. h. an der dortigen Straßengabel der – von Wasserburg gerechnet – erst Viertelsgalgen des Gerichtes Kling stand und bezeichnete mir auch die Stellen an der Schnaitseer Straße, an denen die übrigen drei Viertelsgalgen gewesen sein sollen. Von dieser Einrichtung war mir bis dahin nichts bekannt; ich habe sie aber inzwischen auch in anderen Gegenden angetroffen und aktenmäßíg bestätigt gefunden, so dass die Haunersche Angabe zweifelsohne richtig war. Was war nun aber ein Viertelsgalgen? IN der guten alten Zeit wurden schwere Verbrechen, besonders Hoch – und Landesverrat, dadurch bestraft, dass der Henker den verurteilten Verbrecher zuerst köpfte, dann seinen Körper in vier Stücke zerhieb, und schließlich diese als „Rabenspeise“ zur Abschreckung der Untertanen an verschiedene Stellen, meist hart an der Landstraße, ausstellte. Zum Aufhängen, oder richtiger gesagt, zum Aufstecken der einzelnen Viertel des Hingerichteten diente je ein dauernd aufgerichteter Pfahl mit eiserner Spitze darauf und mit einem Rad um diese, was man Viertelsgalgen oder Galgensäule nannte, und davon haben manche anstoßenden Grundstücke ihren Namen erhalten.

Aus: Die Heimat am Inn 4. Jahrg. 1930/31 Nr. 18 s.6


Der Grenzstein (Verfasser unbekannt) Unweit Eiselfing war´s (wahrscheinlich Hafenham). Da ist eine Wiese, auf der man alle Abende eine flehentlich jammernde Stimme hörte. „Wo soll i ihn denn hintun? ... Wo soll i ihn denn hintun? ...“ Man erzählte, es handle sich um die Seele eines Bauern. Der habe zu Lebzeiten aus Habgier einen Grenzstein versetzt, um so seinen Grund zu vergrößern. Nun fände er im Grabe keine Ruhe, bis sich jemand seiner erbarme, und ihn erlöse. Dem koste es aber sein eigenes Leben. Allenthalben mied man die Nähe des unheimlichen Ortes zur Nachtzeit. Einmal aber musste ein Schneider mit seinem Gesellen und seinem Lehrbuben auf die Stör. Bis in die stäte hinein hatten die drei gearbeitet. Um nun schnell heimzukommen, gingen sie über die Wiese. Zur Vorsicht mahnte der Meister eindringlichst seine Begleiter, der fragenden Stimme beileibe nicht zu antworten. Sie setzten sonst ihr Leben aufs Spiel. Kaum hatten die drei die Wiese betreten, da hörten sie bald hinter, bald vor, bald neben sich die bittend jammernde Stimme: „Wo soll i ihn denn hintun? ... Wo soll i ihn denn hintun?“ ... Von Schaudern ergriffen, gingen sie fürbass. Doch die flehende Stimme folgte ihnen auf dem Füße... „Wo soll i ihn denn hintun?... Wo soll i ihn denn hintun?...“ der Geselle nahm seinen ganzen Mut zusammen und sagte: „ Da, wo du ihn wegto hast, da tust ihn wieder hi`,““... mit einem Schlage hörte der Spuk auf. Der Schneidergeselle aber, der sich das Herz nahm, die arme Seele zu erlösen, lag am siebten Tage auf der Totenbahre.

Aus: Die Heimat am Inn 4. Jahrg. 1930/31 Nr. 17 S.7


Der Geisterhund von Hafenham (erzählt von Eva Dallmeier)

Es war in der Zeit, als die Geister noch mehr Macht hatten über die Lebenden dieser Erde als heute. Besonders nach dem Gebetläuten konnten sie schalten und walten, wie es ihnen beliebte, dermaßen, dass nur ganz mutige Männer, die zudem ein ganz reines Gewissen hatten, nach dem Aveläuten aus dem Haus zu gehen wagten. Da sollte ein Hafenhamer Bauer eines Abends noch nach Freihem kommen. Weil er ein beherzter Mann war und sich frei von Schuld fühlte, überwand er die warnende Stimme in seinem Inneren, die ihn von diesem Abenteuer zurückhalten wollte. Als er so fürbass schritte und an den Rand des Hafenhammer Holzes kam, sah er plötzlich aus dem Finstern einen großen Hund mit glühenden Augen auftauchen, der schnurstracks auf ihn zukam. Eisiger Schrecken lämhte die Gliederdes Bauern. Da schlüpfte gar der Hund durch die Füße des Mannes und trug ihn auf seinem Rücken durch den Wald. Am Waldesrande stellte der Hund den Bauern wieder ab. Ganz verlegen stammelte der Bauer ein „Vergelt´s Gott“. Da war der Hund aber schon in der Finsternis verschwunden.


Spuk beim Baumann in Thalham (Mündliche Überlieferung)

Um das Jahr 1860 oder 1870 soll es beim Baumann in Thalham schwer gespukt haben. Darüber erzählt man sich folgendes: Das Kindermädchen des Bauern Baumann befasste sich mit der Lektüre schlechter Bücher (wahrscheinlich Zauberbücher). Es konnte diese Bücher nicht mehr rückwärts lesen und war damit dem Teufel verfallen. Eines Tages war das Dienstmädchen samt Kinderwagen und Kind verschwunden. Später fing es an, im Haus zu spuken. Alle Kühe kamen ohne Beschädigung der Ketten von diesen los und rannten wild im Stall umher. Dies war umso erstaunlicher, als die Knebel der Ketten durch hölzerne Scheiben gegen ein Durchschlüpfen durch die Kettenringe gesichert waren. Diese hölzerne Scheibe aber lagen fein säuberlich auf dm Wassergrand aufgeschichtet. Als dieses Unerklärliche sich öfter wiederholte, getraute sich schließlich nur noch Neuhäusler Lenz (später in Kerschdorf wohnhaft), die Kühe anzuhängen. Außerdem gingen die Holzschuhe selbständig auf der Kellerstiege, die Bierflaschen tanzten auf deren Stufen.


Spuk am Galgenhölzl (erzählt von S. Reiter, Eiselfing)

Ein Mann ging eines Nachts nach Hause. Sein Weg führte ihn durch das Galgenhölzl. Er sah, dass ein Gehenkter am Galgen hing. Als er gerade vorbeigehen wollte, rief ihm dieser zu: „Du hast Glück, dass du geweihten Wein getrunken hast, sonst wär´s um dein Leben gefehlt“! Der Mann erschrak furchtbar und rannte, so schnell er konnte, heim. Er war nie mehr zu bewegen, durch das Galgenhölzl zu gehen.


Das freundliche Licht (erzählt von S. Reiter, Eiselfing)

Der Schöberlbauer von Hafenham und seine Frau, die Eltern der Erzählerin, fuhren einmal mit einem Pferdfuhrwerk nach Pittenham bei Babensham. Auf der Heimfahrt kamen sie bei Nacht durch das Penzinger Holz. Plötzlich näherte sich ihnen durch den Wald ein Licht. Es kam bis ans Fuhrwerk und setzte sich auf die Spitze des Kumts eines Pferdes. Es blieb dort bis zum Ausgang des Waldes war es wieder verschwunden.