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Thomas Maurer, Philipp Herfurtner
 
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Weil Eiselfing so weit vom Eismeer liegt…
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…kam Otto Geist erst nach 48 Jahren wieder in die Heimat
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(SZ) Im Altmünchner Stüberl des Ratskellers begrüßt Oberbürgermeister Wimmer gestern Vormittag einen Gast, der vor 48 Jahren zum letztenmal durch die Straßen Münchens spazierte: den Forscher Otto Wilhelm Geist, der seit einem Menschenjahr in Alaska lebt und dort als berühmter Ärchäologe berühmt geworden ist.
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Otto Geist, im oberbayrischen  Eiselfing gebürtig, wandert als zwanzigjähriger in die Vereinigten Staaten aus unnd ging als Goldsucher nach Alaska. Aber bald interessiert ihn die im ewigen Eis konservierte Fossilien vergangener Jahrhunderte mehr als Goldstaub. Er  fingan, im Auftrag der damals eben erst gegründeten Universität von Alaska, Mammutzähne und die Relike anderer urzeitlicher Ungeheuer auszugraben. Seitdem hat er für die Universität bereits über 100 000 Stück katalogisiet und viele andere an wissenschaftliche Institute in aller Welt geschickt, darunter auch an das Münchner Völkerkundemuseum
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Er suchte Gold und fand Mammuts
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Sein Weg von Eiselfing zum Eismeere führte Otto Geist in die Behausungen der Eskimos, mit denen er neun Jahre lang zusammen lebte. Nach einigen Jahren erkannte sie ihn als einen der Ihren an, tätowierten ihn am rechten Oberarm und verliehen ihm den Ehrennamen „Rundköpfiger Wal“. Thomas Wimmer stieß während des Weißwurst-Frühstücks gestern ein staunendes „Bluatsa“ aus, als er sich die Photos von Otto Geists neuer Heimat ansah und erfuhr, dass in Alaska ein normaler Winter(von siebenmonatiger Dauer) eine Kälte von 30 bis 40 Grad bringt. 1936 legte Otto Geist seine Erlebnisse unter den Eskiomos in einen Buch nieder, dass vom amerikanischen Innenministerium publiziert wurde und heute noch als Standardwerk gilt.
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„Was ma ois Bua g´lernt hat“
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Forscher Geist ist heute 69. Doch die Jahre im Eis haben ihn jung erhalten. Er sieht aus wie ein quicklebendiger Fünfziger und spricht auch noch ein unverfälschtes Oberbayrisch. „Was ma ois Bua g´lernt hot, vagißt ma net so leicht“, sagt er. Auch wenn man in einer Gegend lebt, wo sich die Bären, Bisons und Rentiere gute Nacht sagen. Jetzt ist er an die Stätten seiner Kindheit zurückgekehrt. Sein Heimatort Eiselfing hat ihn zum Ehrenbürger ernannt. In einigen Wochen fährt er wieder nach Alaska zurück.

Version vom 1. Dezember 2009, 13:21 Uhr

Oberbayer 48 Jahre bei den Eskimos

Otto Geist aus Eiselfing auf Urlaub in der alten Heimat

Um Gold zu suchen, wanderte vor 48 Jahren Herr Otto W. Geist, ein gebürtiger Eiselfinger, nach Alaska aus. Doch dort angekommen, zogen ihn die Fossilien aus vergangenen jahrhunderten weit mehr an. Im Auftrag der Universität von Alaska suchte er nach Spuren urzeitlicher Tiere und Pflanzen und entwickelte bei dieser seiner Arbeit ein ungewöhnliches Geschick. Wissenschaftliche Institute aus der ganzen Welt interessierten sich für seine archäologische Tätigkeit. Otto W. Geist wurde auf diesem Gebiet zum Berühmten Mann. Für die Universität zum berühmten Mann. Für die Universität Alaskas hat er allein über 100000 wertvolle Stücke katalogisiert. Während seiner Forschungsarbeit verbrachte er viele Jahre unter den Eskimos und Wohnte in ihren Behausungen. Herr Geist wurde einer der ihrigen; „Rundköfiger Wal“ nannten ihn die Eingeborenen. Am rechten oberarm wurde er Tätowiert und so als Stammesmitglied aufgenommen. Über seine Erlebnisse mit den Eskimos hat er 1936 ein Buch Herausgegeben, das zur völkerkundlichen Fachliteratur zählt. 48 Jahre hat es Herr Geist in der Fremde ausgehalten; jetzt hat ihn doch das Heimweh gepackt und er ist nach Deutschland auf Urlaub gekommen. Vor wenigen Tagen gab Münchens Oberbürgermeister Wimmer ihm zu Ehren im Altmünchner Stüberl des Ratskellers einen Ehrenempfang. Der heute 69 jährige Forscher erzählte in unverfälschtem Oberbayrisch von seinen Begegnungen mit Eskimos, Bären, Bisons und Rentieren. Oberbürgermeister Wimmer fröstelte es trotz der heißen Weißwürste, als er die endlosen Eiswüsten auf den von Herrn Geist mitgebrachten Photos sah. Aber die Kälte hatte auch ihre Vorteile: Herr Geist scheint sie jedenfalls jung erhalten zu haben. Mit seinen 69 Jahren schaut er wie ein Fünfziger aus, Wieder daheim, spricht er natürlich nut bayrisch; „Was ma ois Bua g’ lernt hat, des vergisst ma ned“, meinte er mit einem Lächeln. Inzwischen ist Herr Otto Geist dabei, mit den Stätten seiner Heimat und mit seinen Verwandten Wiedersehen zu feiern. Er ist Ehrenbürger seines Geburtsortes Eiselfing im Kreis Wasserburg, wo sein Vater lange Jahre als Oberlehrer wirkte und wo er seine Jugend im Kreise zahlreicher Geschwister verbrachte, IN den nächsten Tagen wird er von seinem Bruder, Herrn Fotograf Geist in Obing erwartet, und von dort aus wird ihn sein Weg nach Palling führen, wo seine Eltern und eine Schwester, die Frau Oberlehrer Maier, begraben liegen. In einigen Wochen fährt Herr Otto Geist wieder zurück nach Alaska und wir wünschen ihm, dass er recht schöne Eindrücke von seiner alten Heimat in die fernen Eisregionen mitnehmen möge.

Aus der Wasserburger Zeitung von 1957

Thomas Maurer, Philipp Herfurtner

Weil Eiselfing so weit vom Eismeer liegt… …kam Otto Geist erst nach 48 Jahren wieder in die Heimat

(SZ) Im Altmünchner Stüberl des Ratskellers begrüßt Oberbürgermeister Wimmer gestern Vormittag einen Gast, der vor 48 Jahren zum letztenmal durch die Straßen Münchens spazierte: den Forscher Otto Wilhelm Geist, der seit einem Menschenjahr in Alaska lebt und dort als berühmter Ärchäologe berühmt geworden ist. Otto Geist, im oberbayrischen Eiselfing gebürtig, wandert als zwanzigjähriger in die Vereinigten Staaten aus unnd ging als Goldsucher nach Alaska. Aber bald interessiert ihn die im ewigen Eis konservierte Fossilien vergangener Jahrhunderte mehr als Goldstaub. Er fingan, im Auftrag der damals eben erst gegründeten Universität von Alaska, Mammutzähne und die Relike anderer urzeitlicher Ungeheuer auszugraben. Seitdem hat er für die Universität bereits über 100 000 Stück katalogisiet und viele andere an wissenschaftliche Institute in aller Welt geschickt, darunter auch an das Münchner Völkerkundemuseum

Er suchte Gold und fand Mammuts Sein Weg von Eiselfing zum Eismeere führte Otto Geist in die Behausungen der Eskimos, mit denen er neun Jahre lang zusammen lebte. Nach einigen Jahren erkannte sie ihn als einen der Ihren an, tätowierten ihn am rechten Oberarm und verliehen ihm den Ehrennamen „Rundköpfiger Wal“. Thomas Wimmer stieß während des Weißwurst-Frühstücks gestern ein staunendes „Bluatsa“ aus, als er sich die Photos von Otto Geists neuer Heimat ansah und erfuhr, dass in Alaska ein normaler Winter(von siebenmonatiger Dauer) eine Kälte von 30 bis 40 Grad bringt. 1936 legte Otto Geist seine Erlebnisse unter den Eskiomos in einen Buch nieder, dass vom amerikanischen Innenministerium publiziert wurde und heute noch als Standardwerk gilt.

„Was ma ois Bua g´lernt hat“ Forscher Geist ist heute 69. Doch die Jahre im Eis haben ihn jung erhalten. Er sieht aus wie ein quicklebendiger Fünfziger und spricht auch noch ein unverfälschtes Oberbayrisch. „Was ma ois Bua g´lernt hot, vagißt ma net so leicht“, sagt er. Auch wenn man in einer Gegend lebt, wo sich die Bären, Bisons und Rentiere gute Nacht sagen. Jetzt ist er an die Stätten seiner Kindheit zurückgekehrt. Sein Heimatort Eiselfing hat ihn zum Ehrenbürger ernannt. In einigen Wochen fährt er wieder nach Alaska zurück.