Kirche Hl-Kreuz-Auffindung: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Die Filialkirche Hl. Kreuz-Auffindung in Aham'''
 
'''Die Filialkirche Hl. Kreuz-Auffindung in Aham'''
  
Das Dorf Aham gehört nicht nur zu den frühen Besitzungen des Klosters Ebersberg, das neben vielen anderen Orten im Jahre 1040 auch Aham erhielt, sondern läßt sich in seiner Siedlungsgeschichte auf einen Hof aus der Zeit um 700 zurückführen. Topographische Lage, der zugehörige Friedhof mit seinen Funden und der alte Ortsname sind Beleg für diese frühe Siedlung. Wann die kleine Kirche gegründet wurde, entzieht sich der Festlegung, jedenfalls handelt es sich im Kern um einen gotischen Bau, der 1737 im Stile des Rokoko umgestaltet wurde, wobei jedoch Elemente des ursprünglichen Baues wie Rippengewölbe erhalten geblieben sind. Unscheinbar im Äußeren, bietet das Kirchlein im Inneren eine reiche Fülle an Kunstwerken von der Spätgotik bis zum Rokoko. Zu den hervorragenden Ausstattungsstücken gehört der barocke Hochaltar (1163 datiert), der als Mittelbild einer Kreuzigugsgruppe aus der Zeit um 1510- 20 enthält. In Anlehnung an spätgotische Flügelaltare hat der Hochaltar beidseits auf Holz gemalte Tafelbilder (links: Prüfung der Echtheit der gefunden Kreuze, rechts: Feierliche Einholung des Kreuzes Christi), die thematisch in Zusammenhang mit dem Kirchenpatrozinium Hl. Kreuz- Auffindung stehen. Das Kreuz des Mittelbildes und Gottvater mit Hl. Geist im Auszug wiederum ergeben einen Gnadenstuhl, der sich im Kreuz des Triumpfbogens wiederholt. Auf den auschwingenen Gesimsen sitzende Engel mit Leidenwerkzeugen runden die Leidens- und Kreuzesthematik ab. Fast ungewöhnlich sind für die Größe und den Rang als einfache Filialkirche die beiden Seitenaltäre. Der linke hat zum Thema die Krönung Mariens mit jubilierenden Engeln im Auszug und einem (neugotischen) Floriansbild. Zwei nicht unbedingt zum Altar gehörende weibliche Heilige, beide mit Schwert und Palme, stehen auf seiner Mensa. Ungleich reiche ist der rechte Seitenaltar, in dessen Mitte der Pestheilige Sebastian steht, flankiert vom Hl. Papst Urban und dem Hl. Rochus. Im Auszug thront Maria in Wolken umgeben von Engeln. Von der Geburt Christi kündet schließlich ein ovales Bild in der Predella.
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Das Dorf Aham gehört nicht nur zu den frühen Besitzungen des Klosters Ebersberg, das neben vielen anderen Orten im Jahre 1040 auch Aham erhielt, sondern läßt sich in seiner Siedlungsgeschichte auf einen Hof aus der Zeit um 700 zurückführen. Topographische Lage, der zugehörige Friedhof mit seinen Funden und der alte Ortsname sind Beleg für diese frühe Siedlung. Wann die kleine Kirche gegründet wurde, entzieht sich der Festlegung, jedenfalls handelt es sich im Kern um einen gotischen Bau, der 1737 im Stile des Rokoko umgestaltet wurde, wobei jedoch Elemente des ursprünglichen Baues wie Rippengewölbe erhalten geblieben sind. Unscheinbar im Äußeren, bietet das Kirchlein im Inneren eine reiche Fülle an Kunstwerken von der Spätgotik bis zum Rokoko. Zu den hervorragenden Ausstattungsstücken gehört der barocke Hochaltar (1163 datiert), der als Mittelbild einer Kreuzigugsgruppe aus der Zeit um 1510- 20 enthält. In Anlehnung an spätgotische Flügelaltare hat der Hochaltar beidseits auf Holz gemalte Tafelbilder (links: Prüfung der Echtheit der gefunden Kreuze, rechts: Feierliche Einholung des Kreuzes Christi), die thematisch in Zusammenhang mit dem Kirchenpatrozinium Hl. Kreuz- Auffindung stehen. Das Kreuz des Mittelbildes und Gottvater mit Hl. Geist im Auszug wiederum ergeben einen Gnadenstuhl, der sich im Kreuz des Triumpfbogens wiederholt. Auf den auschwingenen Gesimsen sitzende Engel mit Leidenwerkzeugen runden die Leidens- und Kreuzesthematik ab. Fast ungewöhnlich sind für die Größe und den Rang als einfache Filialkirche die beiden Seitenaltäre. Der linke hat zum Thema die Krönung Mariens mit jubilierenden Engeln im Auszug und einem (neugotischen) Floriansbild. Zwei nicht unbedingt zum Altar gehörende weibliche Heilige, beide mit Schwert und Palme, stehen auf seiner Mensa. Ungleich reicher ist der rechte Seitenaltar, in dessen Mitte der Pestheilige Sebastian steht, flankiert vom Hl. Papst Urban und dem Hl. Rochus. Im Auszug thront Maria in Wolken umgeben von Engeln. Von der Geburt Christi kündet schließlich ein ovales Bild in der Predella.
Kostbar und keineswegs in einer kleinen Dorfkirche zu vermuten sind verschiedene Altartafeln von feinster Klosterarbeit. Im Rahmen der letzten Renovierung konnten in einem Joch des Schiffes fünf Einzelfiguren angebracht werden, die nicht zur ursprünglichen Ausstattung der Kirche gehören: eine spätgotische Madonna wird von den barocken Figuren des Hl. Rupertus und Rochus flankiert, während darunter zwei in Silber gefaßte Büsten von Benedikt und Scholastika stehen. Diese beiden Büstenreliquare dürften wohl nach der Säkularisation vom letzten Abt Dominikus II. Weinberger mit nach Eiselfing gebracht worden sein. Ein barockes Altärchen mit der Altöttinger Maonna, ein Rokokobild der Hl. Familie, ein Bild von der Eiselfing Bruderschaft der Hl. Sieben Zufluchten und das große Kreuz im Triumphbogen, eine Stiftung eines Vogtareuther Propsteiverwalters, runden das Ensemble ab. Votivtäfelchen und ein Wiesheiland mit wächsernen Votivtieren weisen die Kirche als kleine Wallfahrt aus, die wohl nur örtliche Bedeutung hatte.
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Kostbar und keineswegs in einer kleinen Dorfkirche zu vermuten sind verschiedene Altartafeln von feinster Klosterarbeit. Im Rahmen der letzten Renovierung konnten in einem Joch des Schiffes fünf Einzelfiguren angebracht werden, die nicht zur ursprünglichen Ausstattung der Kirche gehören: eine spätgotische Madonna wird von den barocken Figuren des Hl. Rupertus und Rochus flankiert, während darunter zwei in Silber gefasste Büsten von Benedikt und Scholastika stehen. Diese beiden Büstenreliquare dürften wohl nach der Säkularisation vom letzten Abt Dominikus II. Weinberger mit nach Eiselfing gebracht worden sein. Ein barockes Altärchen mit der Altöttinger Maonna, ein Rokokobild der Hl. Familie, ein Bild von der Eiselfing Bruderschaft der Hl. Sieben Zufluchten und das große Kreuz im Triumphbogen, eine Stiftung eines Vogtareuther Propsteiverwalters, runden das Ensemble ab. Votivtäfelchen und ein Wiesheiland mit wächsernen Votivtieren weisen die Kirche als kleine Wallfahrt aus, die wohl nur örtliche Bedeutung hatte.
Aus der Frühzeit der Kirche stammt ein Fresko im Altarraum, das das Manna- und Wachtelwunder während des israelitischen Wüstenzuges zeigt. Darunter kniet eine Stiftergruppe, eine Mutter mit drei Töchtern (die dazugehörigen Männer sind wohl vom Seitenaltar verdeckt). Wenngleich die nebenstehende Inschrift nicht mehr lesbar ist, darf man in ihnen Mitglieder des Ortsadels von Aham oder Perfall sehen, war doch der Perfaller Hof bis 1789 im Besitz des gleichnamigen Adelsgeschlechtes
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Aus der Frühzeit der Kirche stammt ein Fresko im Altarraum, das das Manna- und Wachtelwunder während des israelitischen Wüstenzuges zeigt. Darunter kniet eine Stiftergruppe, eine Mutter mit drei Töchtern (die dazugehörigen Männer sind wohl vom Seitenaltar verdeckt). Wenngleich die nebenstehende Inschrift nicht mehr lesbar ist, darf man in ihnen Mitglieder des Ortsadels von Aham oder Perfall sehen, war doch der Perfaller Hof bis 1789 im Besitz des gleichnamigen Adelsgeschlechtes.

Version vom 26. Dezember 2007, 08:20 Uhr

Quelle: www.eiselfing.de 

Die Filialkirche Hl. Kreuz-Auffindung in Aham

Das Dorf Aham gehört nicht nur zu den frühen Besitzungen des Klosters Ebersberg, das neben vielen anderen Orten im Jahre 1040 auch Aham erhielt, sondern läßt sich in seiner Siedlungsgeschichte auf einen Hof aus der Zeit um 700 zurückführen. Topographische Lage, der zugehörige Friedhof mit seinen Funden und der alte Ortsname sind Beleg für diese frühe Siedlung. Wann die kleine Kirche gegründet wurde, entzieht sich der Festlegung, jedenfalls handelt es sich im Kern um einen gotischen Bau, der 1737 im Stile des Rokoko umgestaltet wurde, wobei jedoch Elemente des ursprünglichen Baues wie Rippengewölbe erhalten geblieben sind. Unscheinbar im Äußeren, bietet das Kirchlein im Inneren eine reiche Fülle an Kunstwerken von der Spätgotik bis zum Rokoko. Zu den hervorragenden Ausstattungsstücken gehört der barocke Hochaltar (1163 datiert), der als Mittelbild einer Kreuzigugsgruppe aus der Zeit um 1510- 20 enthält. In Anlehnung an spätgotische Flügelaltare hat der Hochaltar beidseits auf Holz gemalte Tafelbilder (links: Prüfung der Echtheit der gefunden Kreuze, rechts: Feierliche Einholung des Kreuzes Christi), die thematisch in Zusammenhang mit dem Kirchenpatrozinium Hl. Kreuz- Auffindung stehen. Das Kreuz des Mittelbildes und Gottvater mit Hl. Geist im Auszug wiederum ergeben einen Gnadenstuhl, der sich im Kreuz des Triumpfbogens wiederholt. Auf den auschwingenen Gesimsen sitzende Engel mit Leidenwerkzeugen runden die Leidens- und Kreuzesthematik ab. Fast ungewöhnlich sind für die Größe und den Rang als einfache Filialkirche die beiden Seitenaltäre. Der linke hat zum Thema die Krönung Mariens mit jubilierenden Engeln im Auszug und einem (neugotischen) Floriansbild. Zwei nicht unbedingt zum Altar gehörende weibliche Heilige, beide mit Schwert und Palme, stehen auf seiner Mensa. Ungleich reicher ist der rechte Seitenaltar, in dessen Mitte der Pestheilige Sebastian steht, flankiert vom Hl. Papst Urban und dem Hl. Rochus. Im Auszug thront Maria in Wolken umgeben von Engeln. Von der Geburt Christi kündet schließlich ein ovales Bild in der Predella. Kostbar und keineswegs in einer kleinen Dorfkirche zu vermuten sind verschiedene Altartafeln von feinster Klosterarbeit. Im Rahmen der letzten Renovierung konnten in einem Joch des Schiffes fünf Einzelfiguren angebracht werden, die nicht zur ursprünglichen Ausstattung der Kirche gehören: eine spätgotische Madonna wird von den barocken Figuren des Hl. Rupertus und Rochus flankiert, während darunter zwei in Silber gefasste Büsten von Benedikt und Scholastika stehen. Diese beiden Büstenreliquare dürften wohl nach der Säkularisation vom letzten Abt Dominikus II. Weinberger mit nach Eiselfing gebracht worden sein. Ein barockes Altärchen mit der Altöttinger Maonna, ein Rokokobild der Hl. Familie, ein Bild von der Eiselfing Bruderschaft der Hl. Sieben Zufluchten und das große Kreuz im Triumphbogen, eine Stiftung eines Vogtareuther Propsteiverwalters, runden das Ensemble ab. Votivtäfelchen und ein Wiesheiland mit wächsernen Votivtieren weisen die Kirche als kleine Wallfahrt aus, die wohl nur örtliche Bedeutung hatte. Aus der Frühzeit der Kirche stammt ein Fresko im Altarraum, das das Manna- und Wachtelwunder während des israelitischen Wüstenzuges zeigt. Darunter kniet eine Stiftergruppe, eine Mutter mit drei Töchtern (die dazugehörigen Männer sind wohl vom Seitenaltar verdeckt). Wenngleich die nebenstehende Inschrift nicht mehr lesbar ist, darf man in ihnen Mitglieder des Ortsadels von Aham oder Perfall sehen, war doch der Perfaller Hof bis 1789 im Besitz des gleichnamigen Adelsgeschlechtes.